Die Winterhuderin Anna Huff erlebte in Buenos Aires den WM-Sieg gegen Argentinien

"Die Stimmung hier in Buenos Aires, wo ich gerade einen Teil meines Praktischen Jahres als Medizinstudentin verbringe, war im Vorfeld des Länderspiels ziemlich angespannt. Kein Wunder: Die Argentinier sind ein sehr temperamentvolles Volk, das für den Fußball lebt. 'Wir werden die Deutschen besiegen und dann Weltmeister werden!', lautete hier die Devise.

Zur Partie gegen Deutschland bin ich dann mit meinen Eltern, die gerade zu Besuch sind, in den Stadtteil Palermo auf den Plaza Serrano gegangen, einen bunten und lebendigen Ort ähnlich dem Schanzenviertel in Hamburg. Zunächst gerieten wir in eine Bar, in der nur Argentinier saßen - und deshalb mussten wir das erste Tor dann auch eher im Stillen genießen. Weil die Stimmung in der besagten Kneipe zunehmend aggressiver wurde, sind wir dann umgezogen, und zwar in eine von einem Deutschen betriebene Lokalität. Hier musste ich mir um mich nun keine Sorgen mehr machen - trotz Deutschland-Trikots und trotz schwarz-rot-goldener Fähnchen im Gesicht. Und hier konnte ich dann bei den drei weiteren Toren jeweils befreit und fröhlich aufjubeln und unseren Sieg ordentlich feiern!

Übrigens habe ich am Sonnabend das erste Mal ziemlich Heimweh nach Hamburg bekommen. Denn so tolle Autokorsos, so ausgelassenes Fahnenschwenken und so eine allgemeine Jubelstimmung, alles das gab's nach der argentinischen Niederlage hier in Buenos Aires natürlich nicht. Stattdessen waren die Menschen recht schnell und recht traurig in ihren Häusern verschwunden. Immerhin haben mir noch ein paar zum 'verdienten' deutschen Sieg gratuliert - und gesagt: 'Jetzt könnt ihr Weltmeister werden!' Das denke ich nun auch: Das Finale werden wir am kommenden Sonntag knapp gegen die Niederlande gewinnen ..."