Es gibt Beamte beim Mobilen Einsatzkommando (MEK), die werden "Hunter" oder "Dschingis" genannt. Als Ralf Meyer , 50, Anfang der 90er-Jahre zu der Eliteeinheit der Polizei kam, wurde ihm der Arbeitsname "Spiegel" verpasst. Angeblich, weil er ein jedes Mal hineinschauen musste, wenn er an einem solchen vorbeikam.

Sechs Jahre hat Meyer als Leiter der Hamburger Polizeipressestelle ein gutes Bild abgegeben. Heute wechselt er als Vize zum Landeskriminalamt. Dort wird er künftig nicht mehr Erfolge und Misserfolge der Polizei der Öffentlichkeit erklären, sondern unter anderem für die Aufklärung der Serie von Autobrandstiftungen verantwortlich sein.

Eine Aufgabe, von der sich der Kriminaldirektor nicht Bange machen lässt. Im Gegenteil. "Dafür brauchen wir einen langen Atem." Und den hat der Tennisspieler vom TSV Sasel. Seine Fitness, die er durch Kraftsport und Joggen auf hohem Niveau hält, macht so manchen jüngeren Schutzmann neidisch.

Seit die Söhne Mark, 22, und Jan, 19, ihm zum 50. Geburtstag Gesangsstunden schenkten und eine CD mit selbst gespielten Liedern ("Father and Sons") für ihn brannten, gehört auch Musik zu seinen Hobbys. Balladen wie "Ain't No Sunshine" singt Meyer, der seit 23 Jahren mit Rita, 49, verheiratet ist, mittlerweile selbst - sogar vor Publikum.

Eitelkeit? Nein, das hat "Spiegel" schon zu seinen MEK-Zeiten weit von sich gewiesen. Er setzt sich eben einfach gut ins Bild.