Ein Kommentar von Kai-Hinrich Renner

Jetzt hat es das Erste erwischt: Nach einem Bericht des "Spiegels" soll das Gemeinschaftsprogramm der ARD in den kommenden zwei Jahren 40 Millionen Euro weniger ausgeben. Gespart werden soll zu gleichen Teilen bei der ARD-Produktionstochter Degeto, was vor allem deutsche TV-Produzenten treffen dürfte, und bei Sportrechten. Verzichten muss das Erste demnach auf die Qualifikationsspiele zur Fußball-Europa-League. Für die Leichtathletik-WM soll ein niedrigeres Angebot abgegeben werden als für die letzten Titelkämpfe.

Nun tut sparen immer weh. Und natürlich lässt sich fragen, ob statt im Programm nicht beim aufgeblähten Verwaltungsapparat der ARD-Anstalten gekürzt werden sollte. Andererseits scheint die Sparrunde beim Sport unproblematisch zu sein. Die Rechte, um die es geht, sind attraktiv. Hier werden die Privaten zugreifen. Dem Zuschauer wird kein Qualifikationsspiel entgehen. Anders sieht es bei den TV-Produktionen aus. Weil die Privaten kaum mehr fiktionale Stoffe in Auftrag geben, stehen die TV-Produzenten unter Druck. Wenn nun auch noch ARD und ZDF kürzen, wird es für die Branche eng.

Warum die ARD spart, steht übrigens nicht in der "Spiegel"-Meldung. NDR und MDR hatten ihre Sparpläne mit Gebührenausfällen begründet. Beim Ersten fängt 2011 bekanntlich Günther Jauch an. Er soll aus dem laufenden Etat bezahlt werden. Ob die ARD auch deshalb sparen muss?