Ein Kommentar von Alexander Laux.

Spüren Sie während dieser WM auch manchmal dieses unwillkommene Gefühl in sich hochkriechen? Das der Langeweile?

Keine Frage, diesem Turnier fehlt es bisher an großen Spielen, an die man sich noch Jahre gerne zurückerinnert. Vielleicht sind auch deshalb Anspannung und Vorfreude so groß vor dem Aufeinandertreffen zwischen den großen Fußballnationen England und Deutschland. Endlich wieder echte Endspielstimmung!

Als 1966 das Wembley-Tor die Weltmeisterschaft zugunsten der Engländer entschied, waren die deutschen Nationalspieler noch nicht einmal geboren. Sie ahnen nur aus Erzählungen, zum Beispiel von DFB-Delegationsmitglied Uwe Seeler, dass sie Teil einer die Menschen faszinierenden und fesselnden Fortsetzungsgeschichte sind und sich zumindest sportlich unsterblich machen können.

Dieses Spiel könnte, ja, es sollte aber auch das Startsignal sein für zwei packende Wochen bis zum Finale in Johannesburg. Diese WM in Südafrika braucht neben ihrem Alleinstellungsmerkmal, die erste Endrunde auf dem afrikanischen Kontinent zu sein, auch noch herausragende Leistungen auf dem Platz, um der Welt positiv im Gedächtnis haften zu bleiben. Im Grunde hat die Mannschaft von Joachim Löw also nicht nur den Auftrag, Millionen Menschen mit einem Sieg glücklich zu machen - sie muss die WM retten und dabei mithelfen, ihr ein Gesicht zu geben.