Straßenkünstler war verärgert über Polizeibeamte - Richter verurteilt ihn zu Haftstrafe

Nach einem versuchten Brandanschlag auf die Hamburger Davidwache hat das Amtsgericht einen 22-Jährigen am Mittwoch zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt. "Wenn das geklappt hätte, wäre ein großes Gebäude in Flammen aufgegangen, und da waren viele Leute drin", begründete der Richter sein Urteil. Der Angeklagte hatte gleich zu Beginn des eintägigen Prozesses ein Geständnis abgelegt.

Er gab zu, am Ostermontag eine Flasche Brennspiritus in den Eingang des bekanntesten Reviers der Hansestadt geschüttet zu haben. Mehrere Polizisten konnten ihn überwältigen, bevor er den Spiritus zündete - die Bilder einer Überwachungskamera hatten sie alarmiert. "Es war ein Fehler, Schwachsinn", bereute der junge Mann seine Tat vor dem Richter.

Er habe zu der Zeit keinen festen Wohnsitz gehabt und auf der Reeperbahn sein Geld mit kleinen Kunststücken und Jonglieren verdient. "Die Beamten haben mich immer weggeschickt und meinen Ausweis kontrolliert. Ich wollte ihnen zeigen, dass es so nicht geht", erklärte der Straßenkünstler. Er sei ziemlich betrunken gewesen und habe nur die Tür der Davidwache anzünden wollen. Doch dass er lediglich das Holzportal der Wache in Brand setzen wollte, nahm ihm das Gericht nicht ab: "Wenn man Spiritus gegen eine Tür schüttet, will man das Gebäude anzünden", entgegnete der Richter. Strafmildernd rechnete er dem jungen Mann jedoch an, dass es sich um eine spontane Tat gehandelt habe.