Hamburg. Die Finanzierung der Sanierung des Hamburger Mahnmals St. Nikolai an der Willy-Brandt-Straße scheint gesichert. Nach Aussagen des SPD-Fraktionschefs Andreas Dressel soll ein Großteil der Kosten von der Stadt Hamburg übernommen werden. Geplant sei, dass ein erheblicher Teil aus dem Sanierungsfonds finanziert werde, der im nächsten Doppelhaushalt auf insgesamt 50 Millionen Euro aufgestockt wird. "Nachdem wir für das Mahnmal bereits 700 000 Euro Planungsmittel bewilligt haben, können wir uns vorstellen, einen Betrag von sieben bis acht Millionen Euro bereitzustellen", so der Fraktionschef gestern. Für die Sanierung geht man bislang von Gesamtkosten in einer Höhe von 11,5 Millionen Euro aus. Noch liegt aber das Ergebnis der Schadensbegutachtung des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bauwerks nicht vor.

Gleichzeitig setzt die SPD weiterhin auf die Unterstützung des Bundes, durch Stiftungen und Spenden. Gespräche würden bereits laufen. Dressel hofft, dass man spätestens im Sommer 2013 mit den Sanierungsarbeiten beginnen könne. "Es wäre ein wichtiges Zeichen für die Erinnerungskultur in dieser Stadt, wenn es uns in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelingen würde, bis zum 70. Jahrestag der Bombenangriffe auf Hamburg im Sommer das Startsignal für die Sanierung geben zu können." Dass eine Sanierung des Mahnmals nötig sein wird, wurde spätestens im Sommer vergangenen Jahres klar, nachdem ein knapp zehn Kilo schweres Mauerstück auf den Fahrradweg an der Willy-Brandt-Straße gestürzt war.

Im Juli 1943 war die Hauptkirche St. Nikolai durch die Alliierten während der "Operation Gomorrha" weitgehend zerstört worden. Nur ein Großteil der Wände und der Turm blieben stehen, der Innenraum wurde zerstört. 1960 wurde die Ruine unter Denkmalschutz gestellt.