Hamburg. In gut jedem zweiten Hamburger Alten- und Pflegeheim müssen Interessenten mehr als zwei Monate Wartezeit in Kauf nehmen. In 20 Prozent der Einrichtungen dauere es ein Jahr oder länger, bis ein Heimplatz zur Verfügung gestellt werden könne, ergab die Studie "Stationäre Pflege - Status Quo in Hamburg 2012" des Marktforschungsinstituts Harris Interactive. Im Auftrag des Pflegeheimbetreibers KerVita wurden für die Studie die Leiter von 40 Hamburger Pflegeheimen befragt. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde gibt es in der Hansestadt rund 150 Alten- und Pflegeheime.

Der Studie zufolge sind die Hamburger Heime derzeit im Durchschnitt zu 95 Prozent ausgelastet, bei Einzelzimmern sogar zu 97 Prozent. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Heimen liegt zwischen drei und vier Jahren. Nach Beobachtungen von Experten steigt das Durchschnittsalter derjenigen Menschen, die in eine Alten- und Pflegeeinrichtung umziehen. Allerdings seien sie dann auch häufiger als früher bereits pflegebedürftig.

Politik und Wissenschaft gehen davon aus, dass die Zahl der über 60-Jährigen in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. Derzeit ist rund ein Viertel der Einwohner der Hansestadt älter als 60 Jahre. Im Jahr 2030 wird den Berechnungen zufolge bereits rund ein Drittel der Hamburgerinnen und Hamburger so alt sein.