Kundenzentren vergeben Termine. So wollen die Bezirksämter den Besucherstrom regeln. Dennoch gibt es lange Wartezeiten.

Hamburg. In der Ferienzeit erledigen die Hamburger gern ihre Behördengänge und kümmern sich beispielsweise um die Verlängerung von Ausweisen. In den Behörden, ohnehin gebeutelt durch den verordneten Stellenabbau, fehlen die Sommerurlauber. All das führt zu langen Wartezeiten in Orts- und Bezirksämtern. Hier ein Überblick:

Bezirk Mitte: Hier ist die Lage in den Kundenzentren zurzeit "sehr angespannt". Hauptandrang ist mittags und am Donnerstagnachmittag. Das Amt erwartet 35 000 bis 40 000 Kunden im Juli und August und empfiehlt, sich einen Termin geben zu lassen. "Es kann nicht gewährleistet werden, dass die Wartemarkenausgabe jeden Tag bis zum Ende der Sprechzeit sichergestellt ist", heißt es. "Eine Schließung des Kundenzentrums erfolgt nicht. Die Ausgabe von fertigen Ausweisdokumenten wird sichergestellt." Die personelle Besetzung der Kundenzentren in den Sommerferien sei geringer als sonst, da einige Mitarbeiter wegen geschlossener Kindertagsstätten und schulpflichtiger Kinder ihren Haupturlaub in die Sommerferien legen müssten.

+++ Ansturm auf Meldeämter: Jetzt Termin vereinbaren +++

Bezirk Nord: Hier ist das Kundenzentrum Barmbek-Uhlenhorst bei der Terminvergabe bis Mitte August ausgebucht. Schon im April waren Kunden im Internet auf die Möglichkeit hingewiesen worden, sich Termine geben zu lassen. Sogenannte Zeitfenster wurden an drei Tagen eingerichtet. "Ich habe das selbst als Bürgerin in Anspruch genommen und einen Termin an der Lenhartzstraße an einem Dienstag in Zeitfenster von 8 bis 9 Uhr erhalten. Um acht war ich da; um zehn nach acht wieder draußen", sagt Katja Glan, Sprecherin im Bezirksamt Nord. Die Terminvergabe sei sehr gut angenommen worden; das habe zu einer deutlichen Entspannung geführt. Glan: "In den Kundenzentren Fuhlsbüttel und in Nord an der Lenhartzstraße 28 kann man sich noch für einen persönlichen Termin anmelden. Besonders hoch frequentiert sind die langen Sprechtage am Donnerstag und am Montag."

Bezirk Altona: Hier müssen sich die Kunden auf bis zu doppelt so lange Wartezeiten einrichten. "Anfang Juni hatten wir im Kundenzentrum Altona durchschnittlich 53 Minuten Wartezeit, jetzt 63 Minuten. Im Kundenzentrum Blankenese waren es Anfang Juni durchschnittlich 15 Minuten, aktuell sind es etwa 30 Minuten, teilt Sprecherin Kerstin Godenschwege mit. Die Urlaube im Amt würden wie immer so geplant, dass in den Ferienzeiten möglichst viel Personal zur Verfügung stehe.

Bezirk Eimsbüttel: Hier hat man noch keine Probleme, doch die Ämter sind voll. Bisher seien noch nicht so viele Kunden gekommen, dass wegen Überfüllung die Ausgabe von Wartenummern hätte eingestellt werden müssen. "Das kann für die kommenden Wochen natürlich nicht ausgeschlossen werden", sagt Amtssprecherin Aileen Röpcke. Vor und in den Sommerferien sind die Besucherzahlen immer besonders hoch. In diesen Spitzenzeiten kommen täglich insgesamt 500 bis 800. Aileen Röpcke: "Spitzenzahlen erreichen wir regelmäßig donnerstags. Insbesondere der Donnerstagnachmittag (zwischen 15.30 und 18 Uhr) wird stark nachgefragt." Wer wenig Zeit hat, sollte "unbedingt" einen Termin vereinbaren. Das Kundenzentrum Eimsbüttel vergibt parallel zu den Öffnungszeiten diese Termine. Anmeldungen unter Telefon: 428 01 21 02. Im Juni werden es mehr als 400 Termine werden.

Bezirk Bergedorf: Hier muss man donnerstags im Einwohnermeldeamt - meist ab 16 Uhr - mit einer Wartezeit von bis zu zwei Stunden rechnen. Dann hat man bis zu 60 Wartende in der Schlange vor sich. Während man an anderen Tagen, zu Beispiel am Dienstagvormittag, nur bis zu 20 bis 30 Minuten warten muss. Bergedorfs Amtssprecher Andreas Aholt sagt: "Aufgrund des großen Ansturms gerade an Donnerstagen muss des Öfteren bereits eine Stunde vor dem Ende der offiziellen Öffnungszeiten die Vergabe von Wartenummern eingestellt werden und auf einen anderen Öffnungstag verwiesen werden, da die bereits angenommenen Anliegen sonst nicht mehr abgearbeitet werden können." Das Amt Bergedorf rät, erst Ende Juli "Dienstleistungen nachzufragen". Für die Beschaffung eines Personalausweises oder Reisepasses sollte man bis zu sechs Wochen einplanen. Um des Andrangs Herr zu werden, drängt das Amt auf die Vereinbarung von Wunschterminen, die unter 428 91 28 91 oder über den "Hamburg Service" unter 428 280 vergeben werden. Wer ohne Termin kommen will, sollte das frühmorgens an einem Montag (ab 8 Uhr) oder Dienstag (ab 7 Uhr) tun. Für die Abholung der Ausweisdokumente (Personalausweis, Reisepass) werden keine Termine vergeben. Das Amt: "Je nach Kundenaufkommen ist in diesen Fällen durchschnittlich mit einer Wartezeit von bis zu 15 Minuten zu rechnen. In Spitzenzeiten können es auch 30 Minuten und mehr werden."

Bezirk Wandsbek: "Hier gibt es keinen besonderen Engpass", meldet das Amt. "Grundsätzlich werden alle Kunden zeitnah bedient", sagt Amtssprecherin Anne Bauer. Wandsbek hat die Öffnungszeiten geändert. Die Kunden können neben dem Donnerstag (in den Kundenzentren Wandsbek, Rahlstedt und Alstertal) auch am Dienstag (Bramfeld und Walddörfer) von 9 bis 18 Uhr ihre Angelegenheiten erledigen. Durch den jeweils in einem Kundenzentrum (außer Wandsbek) geschlossenen Tag pro Woche stehe Reservepersonal zur Verfügung, um andere Kundenzentren zu unterstützen. Die Möglichkeit der Terminvereinbarung besteht im Bezirk Wandsbek weiterhin, während der Sommerferien aber nur eingeschränkt.

Bezirk Harburg: Hier ist die Zahl der Besucher im Kundenzentrum im März wöchentlich von 1400 bis 1500 (März) auf aktuell 1700 bis 1900 gestiegen. Probleme meldet das Amt aber nicht.

+++ So gibt's Termine +++