Fahndung: 43-Jähriger soll Kongolesen schwer verletzt haben

Harburg. Knapp einen Monat nach dem ebenso brutalen wie rätselhaften Überfall auf einen 41-Jährigen am Schlossmühlendamm in Harburg geht die Polizei mit einem Foto des Haupttatverdächtigen an die Öffentlichkeit. Der 43 Jahre alte Muzlija Hajrizi soll das Opfer aus dem Kongo am 18. Mai mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzt haben. Der Mann aus Serbien, gegen den wegen versuchter Tötung ermittelt wird, flüchtete nach der Tat und konnte trotz Großfahndung bislang nicht gefasst werden. Das Opfer ist mittlerweile außer Gefahr. Ärzte retteten das Leben des 41-Jährigen, der sehr viel Blut verloren hatte, in einer Notoperation.

Die kaltblütige Tat, deren Hintergrund noch unklar ist, glich einer Szene aus einem Gangsterfilm: Vor den Augen Dutzender Passanten war der 41 Jahre alte Kongolese Joseph M. an jenem Freitagabend von vier Männern aus einem Audi A 4 gezerrt, verprügelt und durch Messerstiche schwer verletzt worden. Zuvor hatten die Täter mit ihrem Opel Omega den Weg des Audi blockiert. Als der Angegriffene in ein vorbeikommendes Auto einsteigen und flüchten wollte, holten ihn die Täter ein, misshandelten ihn erneut.

Als mutige Passanten dem Opfer Hilfe leisteten, flüchtete der Haupttäter. Dennoch konnte die Polizei drei junge Verwandte des jetzt Gesuchten festnehmen: Jeton H., 18, Sedat H., 23, und Mirsad H., 26, sollen auch in dem Omega gesessen haben und zumindest auf das Opfer eingeschlagen haben, so die Polizei. Der mutmaßliche Haupttäter Muzlija Hajrizi, ein leicht untersetzter Mann, damals bekleidet mit einem rosafarbenen Hemd, flüchtete unmittelbar nach der Tat am Freitagabend schnellen Schrittes in Richtung Schwarzberganlage.

Während alle drei zunächst wieder auf freien Fuß kamen, hat sich der Tatverdacht gegen den 26-Jährigen inzwischen derart verdichtet, dass er bereits am vorvergangenen Freitag verhaftet wurde und jetzt in Untersuchungshaft sitzt. Er wird sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten müssen.

Die Polizei kann in diesem Fall auf reichlich Videomaterial zurückgreifen: Die Ermittler der Mordkommission sicherten vor Ort sämtliche Aufnahmen, die von Augenzeugen mit Mobiltelefonen gemacht worden waren. Bei der Auswertung stießen sie auf einen weiteren Tatverdächtigen: die Fahrerin des Opel Omega, mit dem das Auto des Opfers blockiert worden war.

Die laut Polizeisprecher Holger Vehren auffallend blonde Frau soll zur Tatzeit blaue Kleidung getragen haben. Auch sie wird jetzt gesucht. Hinweise an die Hamburger Polizei unter Tel. 428 65 67 89.