Ein Kommentar von Alexander Laux

Hätten Sie es noch gewusst? 1994 beschloss der Weltverband Fifa die Einführung der Drei-Punkte-Regel. War zuvor ein Sieg mit zwei Punkten und ein Unentschieden mit einem Zähler belohnt worden, so versprachen sich die Herren Funktionäre mit der Neuerung mehr Mut zur Offensive und als Folge mehr Tore, unterm Strich also ein attraktiveres Spiel.

Konsequenterweise ermittelt die Fifa bei Weltmeisterschaften die Platzierung eines Teams in der Gruppenphase wie folgt: Haben zumindest zwei Nationen die gleiche Anzahl an Punkten, zählt erst die Tordifferenz aus allen Gruppenspielen , dann die Anzahl der erzielten Tore.

Bei der von der Uefa veranstalteten EM hingegen gilt eine andere Regel, wenn Teams punktgleich sind: Dann ist die Mannschaft mit der größeren Punktzahl aus den direkten Duellen vorne. Dann kommt die bessere Tordifferenz zum Tragen - aber nur aus den direkten Duellen.

Heißt übersetzt: Würde Deutschland nicht bei einer EM, sondern bei einer WM spielen, wäre der Gegner nicht Griechenland, sondern das russische Team, das ebenfalls vier Punkte erspielte und mit 5:3 zu 3:3 Toren die bessere Tordifferenz aufwies, aber eben das direkte Duell gegen Griechenland verlor. Blanker Unsinn!

Es kann nicht sein, dass Mannschaften nicht für ihren Offensivschwung belohnt werden. Genauso unlogisch ist die Regel, dass für das Ermitteln einer Gruppenplatzierung nicht alle Gruppenergebnisse einfließen. Getoppt wird aber alles durch die unterschiedliche Handhabung von Fifa und Uefa, für die es keine Erklärung gibt. Bitte einigt euch!