Eine Heftkritik von Alexander Josefowicz

Die Urzeitkrebse waren zwar nicht viel mehr als Fischfutter, das Abenteuerzelt drohte schon bei absoluter Windstille davonzuwehen; und dass bei irgendjemandem der Ostereierbaum tatsächlich Früchte getragen hat, dürfte ein urbaner Mythos sein. Aber trotzdem: "Yps", das 2000 eingestellte Magazin "mit Gimmick" war ein ebenso fester wie heiß geliebter Posten auf der Taschengeldabrechnung.

Und wenn es nach dem Egmont-Ehapa-Verlag geht, soll das wieder so werden. Im Oktober erscheint die erste Ausgabe des neuen "Yps"-Heftes. Und die Zielgruppe ist die im Wortsinn gleiche. Man plane, "die Kinder von früher, die heute 30- bis 45-Jährigen", anzusprechen, hieß es gestern beim Verlag.

Und damit das klappt, hat man sich der Dienste eines Chefredakteurs versichert, der sich mit Kindsköpfen und solchen, die es noch werden wollen, bestens auskennt: Christian Kallenberg war früher Chef im Ring bei "FHM" - dem "Playboy" für alle, die sich nicht trauen, das Original zu kaufen. Das neue "Yps" wird aber wohl zumindest ohne neandertalsche Wahlen à la "Unsexiest Woman alive" auskommen, soll stattdessen "Gimmicks und Gadgets für Agenten, Forscher und andere Erwachsene" bieten.

Dass man künftig beim Gang zum Zeitschriftenregal wieder die kindliche Freude wie früher verspürt, darf wohl bezweifelt werden. Die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen. Nicht einmal, wenn einem beim Aufreißen der Folie die Maschine für würfelförmige Eier, der Solar-Zeppelin und das Pupskissen gleichzeitig entgegenfallen.