Die Arbeit der Sicherheitsdienste stößt in der Stadt auf Interesse. Das haben auch die Firmen, die gestern bei der Arbeitsagentur aktiv auf Jobsuche gingen, feststellen können. 680 Interessenten kamen zu der Jobbörse, holten sich Informationen oder vereinbarten sofort Vorstellungsgespräche. Und tatsächlich kann der Job als Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes abwechslungsreich und spannend sein. Denn der heute von Firmen angebotene Katalog von Tätigkeiten geht weit über das Abfertigen von Besuchern am Firmentor hinaus.

Die Sicherheitsbranche bietet auch ungelernten Kräften einen Einstieg ins Berufsleben oder eine zweite Chance auf dem Arbeitsmarkt. Aber es gibt eben auch immense Nachteile. Denn mit dem kargen Mindestlohn von 7,31 Euro in der Stunde lässt sich allenfalls ein sehr bescheidenes Leben mit überdurchschnittlich langen Arbeitszeiten fristen. Wer eine Familie ernähren muss und in einer teuren Großstadt wie Hamburg lebt, kommt mit rund 1000 Euro netto im Monat nicht über die Runden. Nur wer Fortbildungen macht, sich auf diesem Weg hocharbeitet, hat am Ende die Chance, mehr zu verdienen.

Das Ziel für die Sicherheitsbranche muss es sein, dass alle Vollzeitbeschäftigten ohne überlange Arbeitszeiten ihre Familien ernähren können. Das gebietet der Respekt vor einer wahrhaft nicht einfachen, aber für die Gesellschaft immens wichtigen Arbeit. So sorgt zum Beispiel das Sicherheitspersonal in U- und S-Bahnen für mehr als ein gutes Gefühl. Seien wir ehrlich: Wer hat nicht schon spürbar aufgeatmet, als auf einer nächtlichen Fahrt zwei Wachmänner in den Waggon einstiegen?