Umweltschutzorganisation mietet eine neue Zentrale. Die Elbarkaden, ein Zentrum für Wissen, Design und Kultur, sollen 2013 fertig sein.

Hamburg. Es ist eines der gefragtesten Quartiere der Stadt - und hier, in der HafenCity, mietet die Umweltschutzorganisation Greenpeace ihre neue Zentrale. Im Elbtorquartier, zwischen Magdeburger Hafen, Brooktorhafen und dem Quartier Am Lohsepark, entsteht mit der HafenCity-Universität, dem neuen Büro von Greenpeace, einem Designzentrum, einem Musikerhaus und dem Ökumenischen Forum bis 2013 auf einer Fläche von neun Hektar ein Zentrum für Wissen, Design und Kultur.

Unmittelbar neben dem Maritimen Museum wird derzeit in einer gigantischen Baugrube (210 Meter breit, 46 Meter lang und zwölf Meter tief) der Gebäudekomplex Elbarkaden hochgezogen. Das mit Gold zertifizierte Öko-Haus hat vier Windräder auf dem Dach, eine hoch gedämmte Klinkerfassade - und wird neuer Firmensitz von Greenpeace Deutschland. Vom Sommer 2013 an wird die Umweltschutzorganisation dort unter einem Dach mit der Genossenschaft Greenpeace Energie und ihrer Umweltstiftung residieren.

Als einer der ersten Mietinteressenten konnten die Naturschützer eigene energiepolitische Visionen in die Gebäudeplanung einbringen. "Uns war eine hohe Effizienz wichtig, ein geringer Verbrauch und der maximale Einsatz regenerativer Energien", sagt Greenpeace-Sprecher Volker Gaßner. So wird ein Großteil des Strombedarfs mit der kleinen Windkraftanlage, durch Fotovoltaik und Geothermie selbst erzeugt. Bei großer Kälte soll ein Holzpelletkessel den zusätzlichen Bedarf decken. Überschüssige Energie wird ins allgemeine Netz gespeist.

7000 Quadratmeter für Greenpeace

Das Gebäude verfügt über insgesamt 33 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche; Greenpeace hat davon rund 7000 Quadratmeter angemietet. Die Miete soll wegen der geringen Nebenkosten nicht höher sein als aktuell im Elbspeicher am Fischmarkt. Der Entwurf der Elbarkaden stammt aus dem Büro des Schweizer Architekten Bob Gysin. An der Wasserseite sollen eine breite Promenade und ein hochwassergeschützter Arkadengang zum Flanieren, Cafés und ein Restaurant zum Verweilen einladen.

Auch der Verein Designxport (ein Zusammenschluss der Hamburger Designwirtschaft) sowie die Firma iF design aus Hannover werden in die Elbarkaden ziehen - künftig werden hier also die iF design awards stattfinden. Auch rund 100 Eigentumswohnungen sind geplant, etwa die Hälfte davon entsteht unter dem Namen "Heimathafen" in dem Gebäudeteil, der neben dem Maritimen Museum liegt.

An der Shanghaiallee wird zudem das Musikerhaus realisiert - mit Wohn- und Gewerberäumen, die über einen besonderen Schallschutz verfügen. Das Angebot richtet sich an Musiker sowie Menschen aus der Ton- oder Filmbranche. Unmittelbar daneben bietet das Ökumenische Forum Brücke - eine Art HafenCity-Kloster mit einer Begegnungsstätte und einer Kapelle - einen Anlaufpunkt für alle Menschen, die in dem Stadtteil auf der Suche nach Ruhe und Spiritualität sind.