Eine Glosse von Rainer Grünberg

Die Proteste gegen die Olympischen Sommerspiele in London haben jetzt auch die Tierwelt ergriffen. Im olympischen Schießzentrum demolierten Füchse Teile der Anlage, knabberten Kabel an, fraßen Mikrofone und entleerten sich auf dem Podium. Die Kundgebung stieß bei 800 der besten Schützen der Welt, die sich zum Weltcup in der britischen Hauptstadt versammelt hatten, offenbar auf Verständnis. Niemand griff zur Waffe. Die Deeskalierungsstrategie hatte Erfolg. Die Aufständischen zogen sich in ihren Bau zurück, nachdem sie ihre Spuren hinterlassen hatten.

Der Konflikt hatte sich angebahnt, als die Olympiaplaner ein ehemaliges Militärgelände, Heimstatt der Londoner Stadtfüchse, in Beschlag genommen hatten. Nach dem Ende der olympischen Schießerei soll das Grundstück an seine Ureinwohner zurückgegeben werden. Aufkommende Zweifel an diesem Versprechen, Menschen halten gewöhnlich selten ihr Wort, sahen die schlauen Füchse wohl zu ihrer Aktion veranlasst. Ein Sprecher des Organisationskomitees bekräftigte nach dem Zwischenfall die Absicht, an dem ursprünglichen Vorhaben festzuhalten. Ob die Füchse ihre Demonstration während der Spiele wiederholen werden, stand nach der Attacke vom Wochenende noch nicht fest. Es werde aber selbst dann keinen Schießbefehl geben, hieß es in London. Eine Stellungnahme der Füchse war nicht zu bekommen. Sie ließen sich am Tag danach nicht sehen. Die Drohung sei stärker als ihre Ausführung, interpretierten Tierschützer das Verhalten.