Bezirksamt Nord verteidigt die umstrittene Maßnahme

Alsterdorf. Mindestens jedes dritte Verkehrsschild halten Experten für überflüssig. Neue Objekte, über die sich trefflich streiten lässt, sind jetzt in Alsterdorf hinzugekommen. Wer aus der Gartenstadt den Weg zur U-Bahnstation Sengelmannstraße einschlägt, bekommt auf der rund 30 Meter langen Verlängerung des Maiglöckchenstiegs gleich sechsmal ein Verbot auferlegt: "Das Abstellen bzw. Anschließen von Fahrrädern ist untersagt" steht auf den Schildern, die dreimal auf jeder Wegseite von Mitarbeitern des Bezirksamts Nord angebracht worden sind.

"Das ist ja lächerlich, alle paar Meter so ein Schild aufzustellen", sagt eine Passantin, die mit zwei Kindern an der Hand den Weg entlanggeht. "Für das Geld hätten die lieber Fahrradständer errichten sollen", sagt ihr Partner.

Das Bezirksamt Nord verteidigt die Maßnahme. Vom Alsterdorfer Bürgerverein sei die Initiative dafür ausgegangen, sagte ein Sprecher. Der Handlauf solle vordringlich älteren Mitbürgern zur Anlehnung dienen und nicht zum Anschließen von Fahrrädern benutzt werden, begründet er das Aufstellen der Verkehrszeichen. Die Kosten für die Schilder lägen bei 180 Euro.

Die Botschaft der Behörde ist übrigens nicht mehr überall sauber zu lesen. Auf einem Schild haben Unbekannte auf das "Abstellen" in der Mitte ein "ill" geklebt. Offen ist, ob sie damit nur ein Verbot des "Abstillens" erreichen wollten oder ob sie die Aktion für krank (englisch: ill) halten.