Harburg. Der seit 90 Jahren bestehende Eisenbahnbauverein Harburg hat am Montag im Stadtteil Wilstorf mit dem Bau der weltweit größten "Eisheizung" begonnen. Fast 500 Wohnungen sollen künftig mit dem neuartigen System aus Solar- und Erdwärme kostengünstig beheizt werden können. Gut fünf Millionen Euro investiert der Bauverein in die Anlage.

Die Genossenschaft hat rund 4700 Mitglieder und besitzt 3207 Wohnungen zumeist im südlichen Hamburger Stadtgebiet, hat schon vor 20 Jahren mit umfangreicher Wärmeisolierung im Wohnungsbestand und dem Aufbau von Fotovoltaik- und Solaranlagen begonnen, wurde im Jahr 2000 bereits mit dem Hamburger Solarpreis als "sonnigstes Wohnungsunternehmen" ausgezeichnet.

Die neue Eisheizung wird sich aus einem unterirdischen Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Millionen Litern und einem Zulauf von Warmwasser aus der Solartechnik zusammensetzen. Zusätzlich wird der Umgebung aus bis zu sechs Meter Tiefe Erdwärme entzogen. Eine gasbetriebene Wärmepumpe entzieht dem Speichermedium Wasser die notwendige Energie.

Die Besonderheit: Die größte Energiemenge kann dem Wasser um den Gefrierpunkt herum entzogen werden. Die Firma Isocal aus Friedrichshafen hat das System entwickelt, das bereits in ganz Europa nachgefragt wird. Im Gegensatz zu den noch in den Wohnungen eingebauten Elektrospeicherheizungen, die bei einer 50 Quadratmeter großen Wohnung pro Monat etwa 150 Euro Heizkosten verursacht, soll die neue Technik die Heizkosten auf monatlich 25 Euro senken.

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