Hamburg. Es wird im Wesentlichen die Kinder- und Jugendhilfe treffen: Als eine der ersten Hamburger Behörden hat die Sozialbehörde einen Plan für die anstehenden Sparmaßnahmen ausgearbeitet. Das interne Papier, das dem Abendblatt vorliegt, sieht Etatkürzungen von 67,5 Millionen Euro im kommenden Jahr vor. Da das Vorhaben noch abgestimmt werden muss, hatSozialsenator Detlef Scheele (SPD) die Bürgerschaftsabgeordneten seiner Partei gestern in einem Brief um Zustimmung gebeten und die Maßnahmen begründet.

Nach den Vorstellungen des Senators soll das System der Kinder- undJugendhilfe komplett umgestaltet werden. So soll die individuelle Familienhilfe aus Kostengründen so weit wie möglich zurückgefahren werden. Mit anderen Worten: Künftig werden nicht mehr Familienhelfer zur Unterstützung nach Hause kommen, wenn Kinderetwa notorisch die Schule schwänzen. Stattdessen sollen passende Maßnahmen in Familien- oder Jugendzentren angeboten werden.

Derzeit betragen die Ausgaben für Zuwendungen, zu denen auch Projekte der Kinder- und Jugendhilfe gehören, 85 Millionen Euro im Jahr. Diese Summe könnte um etwa zehn Millionen Euro sinken. Im Gegenzug sollen die Ausgaben für die Ganztagsbetreuung von Kindern 2013 von derzeit rund 558 Millionen auf knapp 600 Millionen Euro steigen.