Der arbeitslose Wilfried M. streitet alles ab. Seit Ende 2011 sitzt er in U-Haft

Hamburg. Die Anklage im Fall Wilfried M. ist zugestellt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Der mutmaßliche Serienbrandstifter, 55, soll demnach mindestens zehn Autos angezündet haben. Im Einzelnen wirft die Anklagebehörde W. vor, an der Straße Kroonhorst (Osdorf) an vier geparkten Wagen Feuer gelegt zu haben. Die Fahrzeuge brannten vollständig aus. Außerdem zündete M. laut Anklage Autos im Nüßlerkamp und am Osteroder Weg in Bramfeld sowie in der Claudiusstraße in Marienthal an.

Der Sachschaden geht in die Zehntausende Euro. Alle in der Anklage berücksichtigten Brandstiftungen ereigneten sich in der Zeit von Mai bis Dezember 2011. Neben den Brandstiftungen wirft die Staatsanwaltschaft Wilfried M. vor, in seiner Luruper Wohnung illegal Munition aufbewahrt zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung hatten Ermittler Patronen vom Kaliber 7.65 und 38 entdeckt.

Der 55 Jahre alte Arbeitslose sitzt seit Ende vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Die Taten streitet er ab, damit bleiben auch seine Motive im Unklaren. M. war im Dezember nach Autobränden in Marienthal festgenommen worden. Bei einer Überprüfung fanden Polizisten einen leeren Benzinkanister in seinem Auto. In den Tagen und Wochen zuvor war er an verschiedenen Brandorten gesehen worden, Zivilfahnder hatten ihn bereits observiert.

Nachbarn beschrieben den offenbar psychisch labilen Mann, der in einer vermüllten Luruper Wohnung hauste, als unberechenbar, ungepflegt und aggressiv. Dort hortete er neben Brandbeschleunigern und der Munition auch mehr als 100 Videos. Einige Filme sollen das Thema Brandstiftung verherrlichen.