Ein Kommentar von Peter Wenig

Kein Verein polarisiert in Deutschland so sehr wie der FC Bayern. "Zieht den Bayern die Lederhosen aus!" ist seit Jahrzehnten der Gassenhauer bei gegnerischen Fans.

Dabei müsste das Lied eigentlich in eine Dankeshymne umgetextet werden. Wieder einmal verteidigt der Rekordmeister im Alleingang die deutsche Fußballehre in Europa. Ein echter Dienst an der Bundesliga - schließlich ist es vor allem den Münchner Erfolgen zuzuschreiben, dass ab der kommenden Saison wieder vier deutsche Teams (drei Direktstarter, ein Qualifikant) an der Champions League teilnehmen dürfen.

Der Abstand zu Spanien, das gleich fünf der acht Teams im Halbfinale von Champions und Europa League stellt, ist indes weiter gewachsen. Zugegeben, die Klubs aus dem Land des Welt- und Europameisters arbeiten ökonomisch mit höchst fragwürdigen Methoden. Doch weder Rekordschulden noch eine sehr laxe Steuermoral der spanischen Konkurrenz können das triste Abschneiden der deutschen Klubs wirklich erklären. Meister Dortmund blieb in der Königsklasse als Letzter der Gruppenphase nicht einmal das Trostpflaster Europa-League-Teilnahme, Bayer Leverkusen wurde vom FC Barcelona regelrecht demontiert. Blamabel.

In der kommenden Saison werden neben den Topklubs Dortmund und Bayern aller Voraussicht nach Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach die deutschen Farben in der Champions League vertreten. Bis dahin ruhen die Hoffnungen auf weiteren Erfolgen des FC Bayern. Wieder einmal.