Bahn reagierte schnell und scheute keinen Aufwand, das Schmuckstück wiederzufinden. Erfolgreich gelangte der Ring zu seinem Besitzer zurück.

Hamburg. Immer nur motzen kann jeder. Viele Menschen schimpfen über Verspätungen, überfüllte Abteile und pampige Mitarbeiter bei der Deutschen Bahn, dabei kann es auch ganz anders sein - das wird allerdings nur selten bekannt. Aber jetzt: eine Geschichte über einen Ring, eine Sitzritze und guten Service.

Hamburg, die S-Bahn-Linie 31, ein Mittwoch im März. Familie Kröger sitzt mit ihrem Sohn im Kita-Alter in der Bahn. Der Junge spielt am Ehering des Vaters herum, der sich löst und - wie es Murphys Gesetz nun mal will - in den Spalt zwischen den Sitzen fällt. Die Familie und fast alle Mitreisenden im Abteil versuchen, das bedeutungsvolle Stück zu bergen. Leider ohne Erfolg. "Das war ein echtes Drama", sagt Joy Kröger, 32. Die Eltern müssen aussteigen, sie haben Termine. Aber vorher informieren sie noch den Triebwagenführer über den Verlust.

Der verständigt einen Kollegen der Transportleitung und der wiederum einen Handwerker. Das Handwerker-Team macht sich sofort auf den Weg und steigt in Altona zu. Während der Fahrt baut es den ringeverschluckenden Sitz auseinander und findet das Schmuckstück. Einen Tag später hat Peer Kröger seinen Ring wieder. Als Dankeschön bringt er Blumen und Schokolade mit, die von der Deutschen Bahn - versehen mit Kinogutscheinen - an die Handwerker und die Transportleitung weitergegeben werden. "Ich habe die ganze Zeit gebetet, dass sie ihn finden", sagt Joy Kröger. "Es wäre traurig gewesen, wenn der Ring nicht wieder aufgetaucht wäre."