Othmarschen. Aktivisten einer bislang unbekannten "Arbeitsgruppe dreizehnter Oktober neunundsechzig" haben sich in einem Bekennerschreiben zu drei politisch motivierten Anschlägen am vergangenen Wochenende und am Montag bekannt. Unter anderem zündeten die Unbekannten offenbar das Auto des Blohm+Voss-Managers Herbert A. an. Zudem setzten sie Reifen vor der Zentrale der Muehlhan AG an der Schlinckstraße (Wilhelmsburg) in Brand und warfen Farbbeutel gegen die Fassade des Firmengebäudes von Northrop Grumman an der Woltmanstraße (Hammerbrook).

Der Mercedes des Managers brannte vollständig aus. Es war bereits der zweite Brandanschlag auf ein Auto des B+V-Chefs. An der Muehlhan-Zentrale beschädigte der Brand die Eingangstür und das Treppenhaus. Die Staatsschutzabteilung der Kripo ermittelt.

In einem Bekennerschreiben, das die Täter an das Abendblatt gerichtet haben, geben die Täter an, aus Protest gegen die Rüstungsindustrie gehandelt zu haben. Die Firmen bzw. deren Repräsentanten seien "alle für die Rüstungsindustrie tätig". Neben einem Verbot von Rüstungsexporten fordern die Aktivisten in dem Schreiben die Freilassung der in Hamburg inhaftierten somalischen Piraten. Der Name der Gruppe beruht demnach auf einer antimilitaristischen Tat am entsprechenden Tag. Damals hatten unbekannte Täter im Hafen Sprengsätze an einer Korvette, die für das portugiesische Militär bestimmt war, befestigt.