Bahrenfeld. Die Altonaer Bezirksabgeordnete Franziska Grunwaldt (CDU) spricht von einem "unhaltbaren Zustand", die Anwohner werden noch deutlicher: "Hier ist alles nur noch Puff", sagt etwa Dieter Rimbach, der seit 23 Jahren im Dreieck zwischen Von-Sauer-Straße, Bahrenfelder Chaussee und Straußstraße in Bahrenfeld wohnt. Dort, mitten in einer Wohngegend zwischen Supermarkt und Schule, ist ein Rotlichtviertel mit zahlreichen Modelwohnungen entstanden. Wer auf einschlägigen Seiten im Internet sucht, kommt mühelos auf 50 Einträge mit eindeutig zweideutigen Angeboten.

Gerade viele ältere Anwohner fühlten sich seither nicht mehr sicher, sagt Franziska Grunwaldt. Derzeit ließen allerdings nur fünf von 34 Gewerbeanmeldungen in dem Gebiet auf Rotlichtnutzung schließen, heißt es in der Antwort auf eine Kleine Schriftliche Anfrage der CDU-Politikerin. Allerdings, so das Bezirksamt, lasse sich aus der Zahl der Anmeldungen nicht zwingend auf die tatsächliche Anzahl der gewerblichen Nutzung schließen.

Drei Verfahren gab es seit 2010, weil Wohnraum illegal für Prostitution zweckentfremdet wurde. "Das ist alles sehr unbefriedigend", sagt Franziska Grunwaldt. Die Dunkelziffer bei sogenannten Modelwohnungen sei enorm hoch. "Sie sind für Schwarzbordelle besonders geeignet." Sie fordert jetzt strengere Kontrollen vor Ort.