Die 587 Hobby-Sportler gibt es jetzt als Sammelalbum

Sternschanze. Einmal als Sammelbild für ein Panini-Stickeralbum erscheinen - der Traum vieler Fußballprofis. Martin Jettinger und Anna Schmidt haben diesen Traum für die Amateur-Kicker des SC Sternschanze wahr werden lassen. Zum 100-jährigen Vereinsjubiläum kamen der Bibliotheksangestellte und die Fotografin auf die Idee, alle Mannschaften ihres Vereins à la Panini in ein Stickeralbum zu stecken beziehungsweise zu kleben. Titel: "Sternschanze Spielermappe '11".

"In unserem Vereinshaus beobachtete ich, wie die Kinder zu den Welt- und Europameisterschaften immer die Klebebildchen tauschten", sagt Jettinger zu seinem Projekt. Er selbst hatte zuletzt zur WM 1982 Sticker gesammelt. "Uns hatte die Anna schon öfters beim Senioren-Fußball fotografiert. So kam uns letztes Jahr nach dem Jubiläum der Gedanke, selbst Sticker und Album anzufertigen." Von Ende August bis November 2011 wurden alle 400 Spieler des Vereins porträtiert. Wer nicht konnte oder die Termine verschlief, reichte ein Bild nach. So finden sich unter den insgesamt 587 Aufnahmen auch Handybilder und Aufnahmen aus Personalausweisen. Beim großen Vorbild Panini undenkbar, verleiht dies dem liebevoll gestalteten Heft aber eine spezielle Note. Dazu trägt auch bei, dass nicht nur Spieler, sondern der Vorstand, die Verwaltung, Platzwarte und Betreiber des Vereinsheims ihre eigenen Seiten haben. Da die Teilnahme freiwillig war, kommt es zu einer Kuriosität bei der F-Jugend. Die Mannschaft wird allein vom achtjährigen Jan gestellt. Grund genug, dem kleinen Kicker einen Glitzersticker zu gönnen - außer ihm hat den nur noch das Teddybär-Maskottchen Buffi-Bär.

Seit einer Woche verkauft der Verein die Alben und weißen Sticker-Tütchen. Am ersten Tag gingen 580 der Packungen über den Tresen, und täglich müssen Jettinger und Schmidt für Nachschub sorgen. "Wenn ich von der Arbeit komme, beginnt das Verpacken. In mehreren Stunden verteile ich auf 27 Tupperschüsseln in der Wohnung alle 587 Motive. Es wird gemischt, und dann kommen immer elf Sticker in eine Tüte", sagt Jettinger. Das Album kostet drei, jede Tüte einen Euro.

Beim Einkleben gibt es eine Hürde: "Ohne Nummern ist es schwer, die Spieler zu finden, aber es macht auch Spaß, weil man jetzt weiß, welche Spieler bei welchem Team spielen. Inzwischen können wir schon die Hälfte der Namen auswendig", berichten Nadim Henriges und Marlin Dill aus der D-Jugend. Jettinger hat bewusst die Trikotnummern weggelassen, setzt auf Namen. So sorgen die Sterni-Sticker für eine Stärkung des Zusammenhalts im Verein. Wer allerdings erst jetzt eintritt, hat Pech gehabt. "Die zweite Spielermappe kommt vielleicht erst zum 111-Jährigen", sagt Jettinger lachend. Bereits zwei weitere kleine Vereine haben ihr Interesse gemeldet. Jettingers Idee macht also Schule.