Hamburg. CDU und FDP in Hamburg haben am Wochenende weitreichende Entscheidungen getroffen. Die Liberalen wählten die Bundestagsabgeordnete Sylvia Canel zur neuen Landesvorsitzenden ihrer Partei. Die Lehrerin setzte sich mit 50,4 Prozent Zustimmung äußerst knapp gegen Partei-vize Gerhold Hinrichs-Henkensiefken durch. Die Neuwahl war nötig geworden, nachdem Parteichef Rolf Salo vor sechs Wochen überraschend zurückgetreten war. Canel, die noch vor einem Jahr im Rennen um den Vorsitz gegen Salo knapp unterlegen war, ist erst die zweite Vorsitzende in der 67-jährigen Geschichte der Landes-FDP. Mit Canel und Bürgerschaftsfraktionschefin Katja Suding haben die Elbliberalen nun erstmals eine weibliche Doppelspitze.

Die Hamburger CDU hat ihr neues Grundsatzprogramm verabschiedet. Darin bekennt sie sich zur Elbphilharmonie, fordert die Wiedereinführung von Studiengebühren und Kulturtaxe ("Bettensteuer") und spricht sich für den Bau einer Stadtbahn aus. Zudem setzen sich die Christdemokraten dafür ein, dass bei Volksabstimmungen ein Quorum von 20 Prozent eingeführt wird, also mindestens ein Fünftel der Wahlberechtigten für ein Anliegen stimmen muss, damit die Abstimmung gültig ist. Erstmals waren alle CDU-Mitglieder zur Mitarbeit an dem Programm aufgefordert und hatten das intensiv genutzt. Parteichef Marcus Weinberg zeigte sich erfreut.