Die Luftfahrt ist unverändert ein Wachstumsmarkt, Lufthansa Technik hat auch für 2011 einen komfortablen Gewinn erwirtschaftet. Dennoch steht das Unternehmen vor einem harten Sparprogramm. Angesichts dieser Tatsachen mag so mancher Mitarbeiter in Hamburg mit Unmut auf die Konzernmutter in Frankfurt blicken, die der Technik-Tochter Sparziele aufgezwungen habe, um die Wartungsleistungen billiger einkaufen zu können und selbst besser dazustehen.

Doch diese Sichtweise erfasst allenfalls die halbe Wahrheit. Denn längst ist klar, dass die Luftfahrt in den Schwellenländern am stärksten wächst - und nicht zuletzt dort werden auch neue, günstig arbeitende Wartungsbetriebe aufgebaut. Darauf muss sich Lufthansa Technik einstellen. Es kann nicht falsch sein, das zu tun, solange man nicht mit dem Rücken zur Wand steht.

Das bedeutet jedoch nicht, dass der Konzern am Stammsitz in Hamburg auf Dauer zum Schrumpfen verdammt ist. In der Vergangenheit hat der Vorstand immer wieder bewiesen, dass er durch Aufbau von Standorten im übrigen Europa und auf anderen Kontinenten neue Kundenkreise erschließen und damit letztlich auch mehr Arbeit für die Werkstätten in Hamburg hereinholen kann. Das sollte auch in Zukunft gelingen - sofern man profitabel genug ist, um in der Hansestadt in neueste Technologien investieren zu können, mit denen die Firma die Nase weltweit vorn behält.

Dass aber zunächst Stellen abgebaut werden müssen, ist für die Beschäftigten eine bittere Pille. Es bleibt zu hoffen, dass dies in bewährter Lufthansa-Tradition ohne allzu große Härten für die Betroffenen geschieht.