Volksdorf. Eine Familie aus Volksdorf steht im Verdacht, mehr als ein Jahr lang eine damals 17 Jahre alte Ecuadorianerin ohne oder nur gegen eine zu geringe Bezahlung in ihrer Villa als Hausmädchen beschäftigt zu haben. Die inzwischen 21-Jährige sagt, sie habe sieben Tage pro Woche 14 Stunden in der Villa ihrer Chefs arbeiten müssen. Die Papiere seien ihr abgenommen worden, Geld habe sie so gut wie nie erhalten. Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren eingeleitet, die Familie widerspricht der Darstellung der Haushälterin. "Wir ermitteln unter anderem wegen möglicher Verstöße gegen das Schwarzarbeitergesetz und Vorenthaltens von Arbeitsentgelt", sagt Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers. Im "Hamburg Journal" war über den Fall berichtet worden. Dort sagte die Frau, auf deren Aussagen die Ermittlungen beruhen, dass sie sich gefühlt habe wie eine Sklavin. Erst nach eineinhalb Jahren habe sie sich in einem Supermarkt einer Frau aus Kolumbien anvertraut. Eine Mitarbeiterin des Vereins Kofra, der sich um Opfer von Frauenhandel kümmert, nahm sich der jungen Ecuadorianerin an.

Laut dem Anwalt der Familie sei die junge Frau ausreichend bezahlt worden. Man habe sich um sie gekümmert wie um eine eigene Tochter. Bei einer Hausdurchsuchung stellte die Staatsanwaltschaft einen Umzugskarton mit möglichem Beweismaterial sicher. Die Ermittlungen dauern an.