Ein Kommentar von Kai Schiller

Zugegeben: Die These, Bayern Münchens Mario Gomez, 1,89 Meter, sei eine Art kleiner Lionel Messi, 1,69 Meter, mag angesichts der Körperlängen der beiden Fußballer ziemlich gewagt klingen. Vergisst man aber mal für einen kurzen Moment den 20-Zentimeter-Unterschied, ist dieser Vergleich der beiden Fußballgrößen alles andere als abwegig. Gerade mal ein Törchen fehlte dem in dieser Saison überragenden Gomez am Dienstag, um Messis vor einer Woche aufgestellten Torrekord in der Champions League zu egalisieren. Nachdem der Argentinier bei Barcelonas 7:1-Sieg gegen Leverkusen allein fünf Tore erzielen konnte, steuerte Bayerns Torjäger beim 7:0-Sieg gegen Basel vier Treffer bei. Damit schloss Gomez mit insgesamt zehn Champions-League-Toren in dieser Saison auch fast zu Messi, der zwölfmal traf, auf - der große Gomez ist also tatsächlich ein kleiner Messi.

Tatsächlich hat dem in Riedlingen geborenen Stürmer nicht viel zum Rekordtor gefehlt. Dabei waren weniger die Torwartkünste des bedauernswerten Basel-Keepers Yann Sommer ausschlaggebend, als vielmehr das Ego von Mitspieler Arjen Robben. Statt dem völlig frei stehenden Gomez den Ball einfach zum möglicherweise historischen Rekordtor aufzulegen, entschied sich der Niederländer dafür, Basels Sommer zu umkurven und den Treffer selbst zu erzielen. Zu Robbens Verteidigung sei erwähnt, dass immerhin noch zehn Minuten zu spielen waren, Robben beim Tor zum 7:0 folglich lieber auf Nummer sicher gehen wollte. Es war der einzige Moment an diesem Champions-League-Abend, der alles andere als großartig war.