Ein Warnhinweis von Joachim Mischke

Im Science-Fiction-Klassiker "Poltergeist" gibt es diese schöne Szene, in der man gewarnt wird, bloß nicht ins Licht zu gehen, weil es einem sonst wirklich übel ergeht. Also: Wenn Ende Mai beim Eurovision Song Contest in Baku der russische Beitrag angesagt wird - nicht hinsehen! Und vor allem: Bloß nicht hinhören! Falls es doch passiert, hilft nur noch gründliches Wundenspülen mit Wodka.

Sechs fidele Großmütterchen schunkeln sich bei "Party For Everybody" zu rumpelnden Billig-Beats in Partylaune. Wie schon bei der letzten Putin-Wiederwahl soll es auch bei dieser Kandidatenkür ganz legal und total ehrlich zugegangen sein.

Das, was die Babuschkas aus Buranowo in die Mikros stümpern, soll eine Mischung aus etwa sieben Worten Englisch und Udmurtisch sein, denn die Damen kommen aus Udmurtien westlich des Urals. Und Oma Olga hat wissen lassen, dass sie nur genug Geld verdienen möchten, um dort in ihrem Dörfchen eine Kirche bauen zu lassen.

Daheim haben die Trachten-Rockerinnen schon mit Mutationen von "Yesterday" und "Hotel California" an ihrer musikalischen Unsterblichkeit gearbeitet. Weltberühmtester Udmurter überhaupt ist übrigens Michail Kalaschnikow, richtig, der Kalaschnikow, der Erfinder des gleichnamigen Sturmgewehrs. Beste Voraussetzungen also für "Grandmother's Finest", um alle Halb-nackt-vor-Windmaschine-Konkurrentinnen im ESC-Finale ins Aus zu schießen.