Kein Kurzreisetipp von Iris Hellmuth

So schön wie man immer denkt, ist es gar nicht in Liverpool, und für Hamburger im Allgemeinen gilt: Da kann man im Grunde gleich zu Hause bleiben. Liverpool hat schöne Docks und einen Hafen, zwei tolle Fußballvereine und viel Kultur. Liverpool hatte die Beatles.

Nun ist es nicht gerade so, dass die Stadt mit dieser Tatsache sonderlich zurückhaltend umginge. Wer nach Liverpool fliegt, der kommt am John Lennon Airport an ("Above Us Only Sky"), nimmt von dort den Bus direkt zum Beatles-Museum ("Book Online Now!") und kann, wo er schon mal da ist, gleich noch eine Tour mit dem putzigen Ausflugsdampfer "The Yellow Duckmarine" machen. Eight days a week, sozusagen.

Nun ist die britische Regierung zu dem Entschluss gekommen, dass das noch nicht reichen kann. Sie möchte das Beatles-Moment im Stadtbild etwas stärker betonen: Die Häuser, in denen Paul McCartney und John Lennon aufgewachsen sind, sollen unter Denkmalschutz gestellt werden. Alles solle wieder so aussehen wie damals, in den frühen 60er-Jahren, als John und Paul hier Tee tranken und rauchten und den ersten Beatles-Hit "Please Please Me" schrieben.

Nun muss man sich die Geburtshäuser der Fab Four nicht besonders aufregend vorstellen - und schon gar nicht muss man dafür die Stadt verlassen. Es sind Doppelhaushälften neben Doppelhaushälften in einer Straße aus Doppelhaushälften. Liverpool halt. Und so was von Yesterday.