Altona. Vor Prozessbeginn tönte Bärbel D., einst neun Jahre lang Vorsitzende des Kleingartenvereins Püttkuhl (Groß Flottbek), noch: "Die Vorwürfe kann ich samt und sonders widerlegen."

Damit scheiterte die 69-Jährige vorm Altonaer Amtsrichter allerdings auf ganzer Linie. Es geht um 25 000 Euro, die sie veruntreut haben soll. 84-mal soll sie laut Staatsanwaltschaft in die Vereinskasse gegriffen und mit einer EC-Karte ihres Vereins 2009 und 2010 - teils mehrmals täglich - Beträge von bis zu 800 Euro abgehoben haben.

Die Version der Angeklagten: 2005 habe ein Vereinsmitglied die "Stromkasse" um 10 000 Euro erleichtert. Mit einem Lottogewinn über 7000 Euro und Leihgeld habe sie den Betrag ausgeglichen, die Summe aber nie wiedergesehen. Als ihre Entmachtung drohte, habe sie mehrfach angekündigt, dass sie sich ihr Geld zurückholen wolle.

"Wir reden nicht über 10 000, sondern über 25 000 Euro", sagte der Richter. Darauf Bärbel D.: "Weil ich zu viel abgehoben habe, habe ich immer wieder hohe Beträge auf das Konto eingezahlt." Das könne sie anhand von Auszügen jedoch nicht belegen, die lägen beim Verein. Dort war man nicht imstande, alle Kontobewegungen zu verbuchen. Die Ab- und Zubuchungen seien "etwas verwirrend". Trotzdem sei sie stets entlastet worden. Das Gericht hat das Verfahren abgesetzt, damit nachermittelt werden kann.