Rotherbaum. Die Lehrergewerkschaft GEW hat vor einem Abrutschen der Stadtteilschulen gewarnt. "Die Zahlen bestätigen unsere Befürchtungen: Kinder aus günstigem sozialen Umfeld und mit besseren Bildungsprognosen werden von ihren Eltern noch häufiger als bisher an Gymnasien angemeldet", sagte Hamburgs GEW-Chef Klaus Bullan. Gleichzeitig werde die Schülerschaft an den Stadtteilschulen "immer problematischer".

Besonders deutlich werde dies bei Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Zwar habe sich die Verteilung der neuen Fünftklässler auf Stadtteilschulen und Gymnasien mit 46 zu 53 Prozent kaum geändert. Betrachte man aber nur jene Schüler mit speziellen Handicaps, ergebe sich ein anderes Bild. Das führe dazu, dass mehr als zehn Prozent aller Schüler an den 5. Klassen der Stadtteilschulen einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben. Bullan: "Wenn die (Schul-)Behörde diesem Trend nicht endlich deutlich entgegensteuert, kann von Gleichwertigkeit der beiden Schulformen nicht die Rede sein, und die soziale Selektion der Kinder wird sich noch tiefer in die Gesellschaft einschreiben."