In St. Georg ist die Außengastronomie auf Nachbargrundstücken wieder erlaubt

St. Georg. Eine gute Nachricht für die Gastronomen im Bezirk Mitte und vor allem an der Langen Reihe: Die neue Regelung, dass in dieser Sommersaison im gesamten Bezirk nur noch vor dem eigenen Haus und nicht mehr vor Nebengebäuden Tische und Stühle aufgestellt werden dürfen, wird wieder rückgängig gemacht. Das bestätigte Lars Schmidt-von Koss, Sprecher des Bezirksamtes Mitte, auf Abendblatt-Anfrage: "Wenn ein Gastronom eine schriftliche Genehmigung seines Nachbarn für die Nutzung der Fläche vor dem Nebengebäude vorlegt, dann darf diese auch weiterhin für die Außengastronomie genutzt werden." Es sei nur wichtig, dass sich kein Nachbar durch eine Sommerterrasse vor seiner Tür gestört fühle. Das sei in der Vergangenheit der Fall gewesen, so Schmidt-von Koss weiter.

Das Abendblatt hatte am Donnerstag über die neue Vorschrift berichtet und zahlreiche Gastronomen vor allem an der Langen Reihe hatten dagegen protestiert. Die Wirte fürchteten hohe Umsatzeinbußen für den Fall, dass sie auf einen Teil der Außenflächen verzichten müssten. Auch der Bürgerverein St. Georg, der Stadtteilbeirat und die Politik hatten sich gegen die neue Regelung ausgesprochen.

Die Politik war ohnehin gegen die Beschränkungen der Gastronomie

Dass der Bezirk Mitte seine Meinung nun revidiert hat, begrüßt auch SPD-Fraktionschef Falko Droßmann: "Die vielseitige Außengastronomie macht im Sommer den Flair der Langen Reihe aus. Das hat nun zum Glück auch der Bezirk eingesehen."

Für GAL-Fraktionschef Michael Osterburg steht fest: "Das ist eine Lösung, mit der alle Beteiligten gut leben können. Die Hauptsache ist, dass die Interessen aller Geschäftsleute und Anwohner berücksichtigt werden."

Auch Axel Strehlitz, der seit 2009 das Restaurant Das Dorf an der Langen Reihe betreibt, ist erleichtert. Der Gastronom kann seine 54 Außenplätze auch in diesem Sommer behalten: "Wenn der Bezirk nicht doch noch zur Vernunft gekommen wäre, hätte ich im Sommer nur noch acht Plätze auf der Terrasse gehabt. Denn ein großer Teil der Fläche liegt vor einer Boutique nebenan."