Hamburg. Neue Hoffnung für Hamburgs Jahrhundertbauwerk: Der Baukonzern Hochtief hat gestern angekündigt, die Arbeiten an der Elbphilharmonie in Kürze wieder aufzunehmen. Man habe der Stadt als Bauherrn einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der den Weiterbau am Saaldach ermögliche, teilte das Unternehmen mit. Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) begrüßte das umgehend: "Nach den Verstimmungen der letzten Tage hat Hochtief endlich einen konstruktiven Weg eingeschlagen, der auch eine Lösung der noch offenen Punkte möglich macht. Die Hartnäckigkeit der Stadt zeigt offenbar Wirkung."

Der Vorschlag sieht vor, dass Hochtief das komplizierte Tragwerk nach eigenem Ermessen nachrüstet. Parallel will der Konzern aber gerichtlich klären lassen, wer die Verantwortung für die Situation und die daraus resultierenden Mehrkosten in Millionenhöhe tragen muss. Der Konzern hatte massive Bedenken gegen die von der Stadt beauftragte Dachstatik angemeldet, von einer Gefahr für Leib und Leben gesprochen und sich geweigert, das seit Monaten fast fertige Dach auf die Grundmauern abzusenken. Diese Bedenken hatte die Stadt als unbegründet bezeichnet. Als letzte Instanz hatte die Baubehörde entschieden, dass das Dach sicher sei.

Wann Hochtief die Arbeiten wieder aufnimmt, steht noch nicht genau fest. "So schnell wie möglich", sagte ein Sprecher dem Abendblatt.