Dem Täter droht die Einweisung in die geschlossene Psychiatrie

St. Georg/Neustadt. Der Prozess gegen den psychisch kranken Vasileios A.-P., dem der Mord an der US-Studentin Brittany Keele am 1. September 2011 vorgeworfen wird, findet hinter verschlossenen Türen statt. Das Gericht, das wegen der psychischen Erkrankung des Angeklagten voraussichtlich nur über eine Unterbringung des Täters in der geschlossenen Psychiatrie entscheiden wird, schloss die Öffentlichkeit mit Rücksicht auf die Gesundheit des Täters aus.

Der Mord an Brittany Keele im Hotel Bismarck am Hauptbahnhof - es war eine der erschreckendsten Bluttaten, die es in den zurückliegenden Jahrzehnten in Hamburg gab. Der Körper der US-Studentin wies mehr als 180 Messerstiche auf. 40 bis 60 dieser Stiche - ausgeführt mit einem Schweizer Taschenmesser - hatte die 23-Jährige bei Bewusstsein erlebt und abzuwehren versucht. Als die 23-Jährige tot war, verstümmelte der Täter den Körper wie in einer Art Blutrausch.

Vor dem Ausschluss der Öffentlichkeit aus dem Sitzungssaal hatte Vasileios A.-P. gestern in einer grauen Jacke und mit breitem grauen Schal Platz genommen. Er wirkte ernst. Ein Dolmetscher übersetzte dem Elektrotechniker die Sätze des Gerichts in die griechische Sprache. Seine Anwältin Astrid Denecke beantragte noch vor Verlesung der Anklage, dass die Zuhörer den Saal verlassen sollten. Der Angeklagte leide an einer paranoiden Schizophrenie mit akustischen Halluzinationen. Er hört Stimmen, wo keine sind. Man wisse nie, wie so viele unbekannte Menschen auf ihn wirkten, so die Verteidigerin.

Vasileios A.-P. und Brittany Keele hatten sich wohl im A+O Hostel in Hammerbrook kennengelernt. Am Tattag gingen beide gemeinsam in das von dem Griechen gemietete Zimmer des Hotels Bismarck. Dort kam es laut Staatsanwaltschaft sofort zu dem Gewaltausbruch, den Staatsanwalts-Sprecher Wilhelm Möllers eine "beispiellose Gräueltat" nennt. Der Prozess endet voraussichtlich am 4. April.