Noch nie hat sie sich in einer Bürgerinitiative engagiert. Friederike Timmermann ist eher ein zurückhaltender Typ. Jetzt aber sei das Maß voll, sagt die 43-Jährige. Vor einigen Monaten war sie einige Hundert Meter vor ihrem Haus am Sandmoorweg von einem Lkw angefahren worden, auf dem Fahrrad mit der dreijährigen Theresa im Anhänger. Gemeinsam mit anderen Anwohnern kämpfen die Timmermanns umso intensiver darum, dass die Wohnstraße mit Tempolimit 30 komplett für den Pendlerverkehr gesperrt wird.

Vor fünf Jahren ist die Familie an den Stadtrand gezogen - aus einer Mietwohnung in Klein Flottbek ins Eigenheim in Rissen. Inzwischen sind sie zu siebt, plus Jack Russell Terrier Otto. "Ich wollte immer eine große Familie", sagt die zierliche Frau, die mit drei Schwestern am Hochkamp aufwuchs. Ihren Mann Thure, einen Studienrat, hat sie schon während der Schulzeit auf dem Christianeum kennengelernt. Derzeit ist die studierte Juristin im Hauptberuf Mutter von Rasmus, Johanna, Laurenz, Philipp und Theresa - und unter dem Spitzdach ihres gemütlichen Hauses tobt somit jeden Tag das Leben.

Wenn sie mal eine Auszeit braucht, setzt sie sich ans Klavier - oder macht Yoga. In diesem Sommer wollen die Timmermanns in die Provence. In ein Ferienhaus, weit weg von Autos und Verkehr. "Da kann ich die Kleinen dann hoffentlich auch mal wieder allein rauslassen."