Neustadt. Der Umgang mit den freizulassenden Sicherungsverwahrten und deren Unterbringung sorgt nicht nur in Hamburg für Probleme. Politiker und Richter, die ein Urteil des EU-Gerichtshofs für Menschenrechte umsetzen müssen, treffen auf wenig Verständnis in der Bevölkerung, die verurteilte Schwerverbrecher häufig in der Nachbarschaft nicht dulden wollen. Das Beispiel Jenfeld, wo der SPD-Senat bislang drei ehemalige Sicherungsverwahrte auf dem Gelände eines Pflegeheims untergebracht, legt mit dem Dauerprotest von Bürgern davon eindrucksvoll Zeugnis ab.

"Bürger in Angst - Justiz in Not" heißt das Thema einer Podiumsdiskussion, zu der der Hamburgische Richterverein heute um 17 Uhr in die Grundbuchhalle des Ziviljustizgebäudes, Sievekingplatz 1 (Neustadt) einlädt. Es diskutieren: Justizstaatsrat Ralf Kleindiek, die Rechtsanwältin und CDU-Justizpolitikerin Viviane Spethmann, der Journalist Thomas Darnstädt ("Der Spiegel"), Guntram Knecht, Chefarzt der forensischen Psychiatrie der Asklepios-Klinik Nord (Ochsenzoll), und Maj Zscherpe, Verwaltungsrichterin am Landgericht.