Leser können hier ihre Bücher tauschen. Wer ein Buch herausgreift, sollte im Gegenzug ein ausgelesenes Exemplar hineinlegen.

Hamburg. Es sieht aus wie ein Vogelhäuschen - doch Federvieh findet darin keine Nahrung. Bücherwürmer und Leseratten hingegen schon. Auf der Brücke am Alsterdorfer Damm hat sich eine Mini-Bibliothek eingenistet. "Geben und nehmen Sie" steht auf dem Holzverschlag geschrieben. Wer ein Buch herausgreift, sollte im Gegenzug ein ausgelesenes Exemplar hineinlegen.

Das Motiv: Literatur jedermann zugänglich machen

Die Idee stammt aus den USA. Erstmals soll in Hudson im Bundesstaat Wisconsin eine Mini-Bibliothek aufgestellt worden sein. Das Motiv der Initiatoren: Literatur jedermann zugänglich machen und so die Lust am Lesen fördern. Der erste Eintrag auf der Homepage www.littlefreelibrary.org findet sich aus dem Mai 2011.

Kurze Zeit später gab es Anfragen aus den gesamten USA, Bulgarien, Nepal und aus Teilen Afrikas. Mittlerweile wurden beispielsweise in Ghana schon zehn "Vogelhäuschen" mit Lesestoff aufgestellt.

Im Angebot der Hamburger Mini-Bücherei fanden sich zuletzt sogar Bestsellerautoren. Johannes Mario Simmel war mit zwei Werken vertreten, unter anderem "Wir heißen euch hoffen". Wer auf Thriller steht, konnte am Wochenende "Orbit" von John Nance finden. Der unschätzbare Vorteil der Mini-Bibliothek: Zwar ist die mit einem Glasfenster versehene Tür mit einem Holzriegel verschlossen - sie lässt sich aber rund um die Uhr öffnen.

Welche andere Bibliothek kann das schon von sich behaupten?

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