Altona. Die städtische Wohnungsgesellschaft Saga GWG ist in Altona eine bisher ungewöhnliche Kooperation eingegangen. Auf dem brachliegenden Electrolux-Gelände an der Max-Brauer-Allee baut das Unternehmen zusammen mit dem privaten Projektentwickler Quantum einen Wohnkomplex mit 165 Wohnungen. Mehr als zwei Drittel davon sollen von Herbst 2013 an von der Saga als Sozialwohnungen angeboten werden - mit geförderten Nettokaltmieten von 5,90 Euro pro Quadratmeter. 52 Wohnungen werden frei finanziert, angestrebt ist dort eine Nettokaltmiete von 9,90 Euro pro Quadratmeter. Ein Preis, der in innerstädtischen Lagen in Hamburg heute vielfach höher liegt. Geplant sind in dem rund 40 Millionen Euro teuren Gesamtprojekt zudem zwei größere Gewerbeeinheiten, wovon eine bereits an die Edeka vermietet ist. "Diese Zusammenarbeit setzt Maßstäbe für neue Kooperationsformen zur Schaffung von geförderten Wohnungen", sagt Saga-Vorstand Thomas Krebs. "Für uns ist das eine besondere Entwicklung", so Frank Bohlander, Geschäftsführer der Quantum Projektentwicklung.

Tatsächlich entwickelte Quantum bisher oft Eigentumswohnungen und ist eher auf frei finanzierte Objekte spezialisiert. Die Kooperation dürfte daher auch einem Wechsel der Wohnungspolitik durch den neuen SPD-Senat geschuldet sein, heißt es bei Branchenexperten. Ziel ist ein höherer Anteil an Sozialwohnungen, die besonders von der Saga zu bauen sind. Dem städtischen Unternehmen gehören 130 000 Wohnungen in Hamburg. Freie Immobilienunternehmen dürften daher in Zukunft häufiger in Kooperationen mit der Saga eintreten, um in innerstädtischen Lagen Hamburgs bauen zu können. Eine Lage, die auch die Saga im Visier hat. Saga-Vorstand Krebs: "Wir wollen die Großwohnsiedlungen auf der grünen Wiese nicht mehr."