Barmbek-Nord. Tausende DIN-A4-Seiten hängen an den Fenstern des Kinderhilfswerks Plan International an der Bramfelder Straße 70. Auf jedem der Blätter prangt das gleiche Motiv: ein roter Handabdruck - Symbol gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Als Zeichen zum internationalen "Red Hand Day" an diesem Sonntag soll das ganze Gebäude "geschmückt" sein. Für diese Aktion kamen am Freitag auch 50 Viertklässler der Goldbek-Schule aus Winterhude nach Barmbek-Nord, um bei Plan ihre Handabdrücke zu hinterlassen. "Kinder gehören nicht in den Krieg", schreibt die neun Jahre alte Josephine neben ihren Abdruck, bevor sie ihre Botschaft zu den anderen hängt. Antonia, 9, sagt: "Wir möchten anderen Kindern helfen." Mitschülerin Lara, 10, findet: "Kinder sollen doch Spaß am Leben haben."

Doch ihnen ist auch bewusst: Allein können sie nur wenig bewegen. Deshalb haben sie die Eimsbütteler SPD-Bundestagsabgeordnete Aydan Özoguz um Unterstützung gebeten. Die Hamburger Politikerin zeigt sich beeindruckt und versprach, die gesammelten Botschaften an die Uno in New York weiterzuleiten. Plan-Geschäftsführerin Maike Röttger: "Wir hoffen, dass das Zusatzprotokoll der Uno-Kinderrechtskonvention, das den Einsatz von Kindersoldaten verbietet, endlich von allen Staaten ratifiziert wird."

Wichtig sei es, auf das Schicksal der Opfer aufmerksam zu machen, so Röttger. "Die ehemaligen Kindersoldaten leiden oftmals unter einem Trauma", sagt sie. Der erste Schritt sei es, sie zu ermutigen, sich anderen gegenüber zu öffnen. Das Kinderhilfswerk Plan International führt gemeinsam mit betroffenen Partnerländern Projekte durch, die den Opfern die Wiedereingliederung in den Alltag erleichtern.