Was ist auf dem Eis erlaubt, was verboten, wo findet man die Buden, welche Cafés sind geöffnet

Rotherbaum. Es ist das Ereignis des Winters: das Alstereisvergnügen. Das Hamburger Abendblatt hat die besten Tipps zusammengetragen - so wird die Party garantiert ein (eisiges) Vergnügen.

Was bieten die Buden an?

Am nördlichen Ende der Alsterwiesen gibt es Ingwertee, indische Spezialitäten, Punsch, Wildgulasch oder vegetarische Speisen. Nur wenige Hundert Meter weiter südlich locken weitere 25 Stände mit Apfelpunsch aus dem Alten Land, Hochzeitssuppe oder dem Klassiker, der Bratwurst. Gegenüber dem Hotel Atlantic befinden sich zehn Buden: Es gibt heiße Caipirinhas, Suppe und Bratwurst. Am Schwanenwik schenken gleich vier Stände Glühwein aus. Neben einem Schlittschuhverleih werden auf den Alsterwiesen auch Handschuhe, Schals und Mützen angeboten. Außerdem gibt es dort eine mobile Sauna plus Eistauchbecken.

Besonders geschäftstüchtige Hamburger waren übrigens klar im Vorteil, weil die Standflächen diesmal nicht öffentlich ausgeschrieben waren. Grund: Die Bezirke Eimsbüttel, Mitte und Nord hatten für eine "reibungslose Organisation" zuvor drei private Veranstalter - die düsselburger GmbH, die Veranstaltungsfirma Uba und den Catering-Service "Kochlust - mit der Vergabe der Plätze beauftragt. Unmittelbar nach Freigabe der Alster am Mittwoch meldeten sich die ersten Interessenten - die 20 Plätze in den Bezirken Mitte und Nord waren im Nu vergeben. Eine geringe, aber faire Chance hatten die 400 Bewerber um die 40 Stände im Bezirk Eimsbüttel: Hier lief die Antragsfrist erst am Donnerstagabend ab - die Betreiber wurden ausgelost.

Welche Cafés sind geöffnet?

Alle Cafés an der Alster haben geöffnet. Es gibt Glühwein, Apfelpunsch und heiße Schokolade, die Preise liegen zwischen 2,20 und 3,60 Euro. Zum Essen gibt es in den verschiedenen Lokalen Bratwürste, Erbsensuppe und Crêpes für 2,50 bis 4 Euro.

Wie wird das Wetter?

Der kalte Ostwind ist schwächer geworden, die Temperaturen liegen heute und morgen zwischen minus zwei und minus acht Grad, dazu gibt es einen "freundlichen Mix aus Sonne und Wolken", sagt Meteorologe Alexander Hübener. Am Sonntag nehme bei milderen Temperaturen die Bewölkung zu und bringe Schnee mit sich.

Wie schütze ich mich vor Erfrierungen?

"Ziehen Sie sich warm an, mit dicksohligen Schuhen, Mütze, Handschuhen und vor allem langer Unterwäsche - Jeans reichen nicht", rät Hautärztin Wiebke Petzold. Um sich im Gesicht vor Erfrierungen zu schützen, sollte man eine Creme mit hohem Fettanteil verwenden. Wichtig: nicht zu lange draußen bleiben, nicht zu viel Glühwein trinken. Alkohol erweitert die Gefäße, was der Kälte mehr Angriffsfläche bietet. Schmerzen können auf beginnende Erfrierungen hinweisen. "Dann sofort aufwärmen", sagt die Ärztin. Am besten mit warmen Bädern, heißen Getränken und Wärmesalbe.

Gibt es noch Betten in den Alster-Hotels?

Richtig eng wird es offenbar nicht. "Unsere Gäste freuen sich auf das Alstereisvergnügen, gestiegene Buchungszahlen gibt es aber nicht", heißt es aus den Hotels Atlantic, Vier Jahreszeiten und Bellevue. Lediglich Jennifer Hauber, Reservierungsleiterin vom Le Royal Méridien, sagt: "Das Alstereisvergnügen macht sich bemerkbar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnen wir einen Zuwachs." Die Hamburg Tourismus GmbH rechnet indes damit, dass das Gros der Besucher aus der Metropolregion und dem Umland kommt. Allerdings habe man auch Pressemitteilungen an Medien in Österreich, der Schweiz und Dänemark verschickt. Die Tourismus GmbH geht davon aus, dass diesmal mindestens so viele Besucher kommen wie 1997 - also mehr als eine Million Menschen.

Gibt es noch warme Schuhe?

"Warme und rutschfeste Schuhe sind unverzichtbares Rüstzeug für einen Alstereisspaziergang", sagt ein Feuerwehrsprecher. Wer noch kein vernünftiges Schuhwerk hat, muss sich ranhalten. In manchen Hamburger Schuhgeschäften werden Winterschuhe bereits knapp. Auch bei Taschenwärmern gibt es nach einer Abendblatt-Umfrage Engpässe in den Geschäften.

Was ist erlaubt, was nicht?

Gestattet sind natürlich ein Spaziergang auf dem Eis, Schlittschuhlaufen, Schlitten- und Fahrradfahren - aber ohne Spikes an Reifen oder Schuhen. Lebensgefährlich ist das Betreten der Binnenalster, tabu sind Menschenansammlungen jeder Art sowie Tanzen und Hüpfen, da das Eis an manchen Stellen nur 15 Zentimeter dick ist. Entsprechend energisch reagierte die Umweltbehörde, als NDR 2 gestern Morgen seine Zuhörer zu einem gemeinschaftlichen Schneewalzer auf dem Alstereis mit den Moderatoren Ilka Petersen und Holger Ponik aufrief. Auf Bitten der Behörde sagte der NDR darauf die Veranstaltung ab.

Um die Verbote einzuhalten, sind am Wochenende zahlreiche Mitarbeiter der Umweltbehörde und die bezirklichen Ordnungsdienste im Einsatz. Außerdem untersagt: das Zelten, Grillen und das Wegwerfen von Müll, offiziell verboten sind auch Schlitten als "mobile Verkaufsstände" für Glühwein.

Und so kurios es klingt: Auch das Landen mit einem Flugzeug ist verboten: Beim letzten Alstereisvergnügen 1997 setzten ein paar Norweger mit einem Flugzeug auf der Alster auf, spielten Golf - und flogen wieder ab.