Heute Vormittag fällt die Entscheidung, ob es am Wochenende erstmals seit Januar 1997 wieder ein Alstereisvergnügen gibt. "Wir benötigen eine Eisdicke von 20 Zentimetern", sagte gestern Kerstin Graupner, Sprecherin der Umweltbehörde. Um 9 Uhr wird gemessen. Die Dichte von 20 Zentimetern sei nötig, wie Untersuchungen bewiesen hätten. Graupner bestätigte zugleich, dass in der Vergangenheit für das Volksfest im Herzen Hamburgs schon 15 Zentimeter Dichte ausreichten - damals habe sich aber bei Tauwetter plötzlich ein breiter Riss im Eis gebildet, die Menschen mussten zum Verlassen des Eises aufgefordert werden.

Auch deshalb will die Umweltbehörde 2012 kein Risiko eingehen. Am Montag bei der letzten Messung war das Eis an einigen Stellen schon 18 Zentimeter dick; dünner ist es noch an der Fahrrinne zwischen dem Hotel Atlantic und Schwanenwik. Trotzdem sind Eisspaziergänge auf der Außenalster inzwischen nicht mehr verboten - sie erfolgen aber stets auf eigene Gefahr. Die Chancen auf ein Eisvergnügen stehen gut. In der Nacht zu Dienstag sanken die Temperaturen in Hamburg auf minus 18 Grad. Bis zum Wochenende soll der Dauerfrost anhalten. Frühestens Sonntag, so die Meteorologen, steigt das Quecksilber an die Null-Grad-Grenze.

Einen wichtigen Unterschied aber dürfte es bei der erwarteten Neuauflage des Eisvergnügens im Vergleich zu früher geben: Die Buden und Stände werden nicht wie früher auf dem Eis, sondern am Ufer stehen. Damit soll nicht nur die Sicherheit verbessert werden, sondern auch das Müllproblem überschaubar bleiben - Glühweinbecher und Bratwurstpappen können gleich an Land entsorgt werden.

Wie weit die Planungen in den Behörden offenbar schon gediehen sind, zeigen interne Karten des Bezirksamts Eimsbüttel, die dem Abendblatt vorliegen. Im Gebiet des Harvestehuder Wegs sollen demnach 40 Stände stehen - 20 für Essen, zehn fürs Trinken, zehn für "Handwerk".