Die einzige je von Astrid Lindgren autorisierte Sammlung zeigt im Schulmuseum das Gesamtwerk der schwedischen Autorin.

St. Pauli. "Das grenzenloseste aller Abenteuer der Kindheit, das war das Leseabenteuer. Für mich begann es, als ich zum ersten Mal ein eigenes Buch bekam und mich da hineinschnupperte."

Von da an erwachte bei Astrid Lindgren der Lesehunger. Beim Hineinschnuppern blieb es bekanntermaßen nicht. Mehr als 70 Kinderbücher hat Astrid Lindgren verfasst, sie hat Pippi Langstrumpf, Karlsson vom Dach und Michel aus Lönneberga geschaffen. Viele ihrer Bücher sind in mehr als 60 Sprachen übersetzt. Manche kann man in Afrikaans oder auf Usbekisch lesen. Einen Einblick in die Welt der berühmten schwedischen Kinderbuchautorin bietet die Ausstellung "Die Lebenswelt von Astrid Lindgren" im Hamburger Schulmuseum auf St. Pauli - wenige Tage nach dem zehnten Todestag der Schwedin, die am 28. Januar 2002 in Stockholm im Alter von 94 Jahren starb. Die Sammlung ist die einzige, die von Astrid Lindgren persönlich autorisiert wurde. Sie zeigt das Gesamtwerk der Autorin in vielen Exponaten und persönlichen Gegenständen aus ihrem Nachlass, beispielsweise ein Schal und handgeschriebene Manuskripte. Zwischen Büchern, Fotos, Plakaten, Zeitungsartikeln und Zeittafeln steht auch Kleiner Onkel, das Pferd von Pippi Langstrumpf - aus Pappmaché. Auch Pippi und Co. stehen als Pappfiguren in dem Raum. Übrigens heißt Michel aus Lönneberga im schwedischen Original Emil, "weil der Name Emil schon von Erich Kästners "Emil und die Detektive" besetzt war", erklärte die Verlegerin Silke Weitendorf bei der offiziellen Ausstellungseröffnung am Sonntag. Ihr Vater Friedrich Oetinger brachte "Pippi Langstrumpf" 1949 erstmals in Deutschland heraus. Silke Weitendorf war noch ein Kind, als sie Astrid Lindgren zum ersten Mal begegnete. Bis heute hat ihr Verlag mehr als 31 Millionen Lindgren-Bücher verkauft. Ihre Lieblingsfigur? "Das ändert sich mit den Jahren", sagt sie. Bei vielen steht ja die mutige, freche, unabhängige Pippi an erster Stelle, bei ihr dagegen eher "Ronja Räubertochter", "Mio mein Mio" und "Die Brüder Löwenherz".

Die Schau ist täglich, zunächst bis zum 26. Februar, von 10 bis 18 Uhr im Schulmuseum, Seilerstraße 42, zu sehen. Eintritt: 2,50 bis 5 Euro. Infos unter www.astrids-welt.com