Eine Glosse von Janina Darm
Kälte härtet ab, beteuert manch Winterfanatiker dieser Tage, in denen das sibirische Hoch "Cooper" Deutschland in einen Eisschrank verwandelt. Da wundert es kaum, dass auch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) fest entschlossen ist, die Partien am kommenden Wochenende trotz prognostizierter minus 15 Grad auszuspielen.
Einen festgelegten Frostbereich, der eine Spielabsage nach sich zieht, gibt es nicht. Wohl aber Tipps und Tricks von Mannschaftsärzten und Medizinern, die die Profis vor Schockfrostung bewahren sollen. Langarmshirts, Handschuhe, Strumpf- und Unterziehhosen werden wärmstens empfohlen. Der Zwiebellook wird nun auch auf dem Rasen "en vogue".
Die Sorge, dass die Profis im Winterdress wie Michelinmännchen über den Platz stolpern, ist dank Thermounterwäsche allerdings eher unbegründet. Viel wichtiger als die Frage nach der Funktion ist aus Sicht der DFL sowieso jene nach der Farbe. Bayern-Star Arjen Robben beispielsweise wurde im Winter 2010 verboten, eine graue Unterziehhose zu tragen. Sie habe nicht dieselbe Farbe der Trikothose, monierten die Regelhüter.
Da haben es die Herren am Spielfeldrand doch etwas leichter, sofern ein gewisser Grad an Ideenreichtum vorhanden ist. Ganz vorne mit dabei in Sachen Frostbekämpfung ist Bayern-Coach Jupp Heynckes. Als er im Dezember 2010 mit seinem Ex-Klub Bayer Leverkusen beim Europa-League-Duell gegen Rosenborg Trondheim bei minus 16 Grad in der Coachingzone ausharren musste, präsentierte der Trainerfuchs beheizte Schuhe an seinen Füßen. Per Akku aufgeheizte Einlegesohlen sorgten für wohlige Wärme am Spielfeldrand. Dass sich die Erfindung zumindest bei den Herstellern von Profischuhen noch nicht durchgesetzt hat, dürfte die Bayern-Stars im Spiel gegen den HSV wenig stören. Einheizen wird Heynckes seinen Jungs sicherlich genug.