Es war Zufall, dass Sina Moslehi, 16, Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums das Buch "Nebel im August" von Robert Domes zu lesen bekam. Es erzählt von Ernst Lossa, der im Alter von 14 Jahren von den Nazis ermordet wurde. Der Junge gehörte den Jenischen an, einer süddeutschen Volksgruppe, die von den Nazis verfolgt wurde. Ernst Lossa wurde der Familie entrissen und in Heime gesteckt. 1942 kam der körperlich und geistig gesunde Junge in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren/Irsee. Dort tötete man ihn als eines der Opfer der NS-Euthanasie. Die ungeheuerliche Willkür mit der die Nazis Menschen als "lebensunwert" einstuften und ermordeten, ließ den Schüler nicht mehr los. Er beschloss, diesen "dunklen Teil der Geschichte mit einem Film aufzuarbeiten", so der gebürtige Hamburger, dessen Eltern aus dem Iran stammen. Der Schüler sprach mit dem Autor, filmte an Originalschauplätzen, sichtete Dokumente. Es entstand ein 30-minütiger Dokumentarfilm. Der wurde auf Tide TV und auf einer Fachtagung von Ärzten und Pflegern gezeigt, wo er große Anerkennung fand.