Die bekannte Künstlerin starb plötzlich in der Nacht an Herzversagen. Trauerfeier ist am 1. Februar in der St.-Johannis-Kirche in Eppendorf.

Hamburg. Sie ist eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. In der Nacht vom vergangenen Donnerstag auf Freitag starb, wie erst jetzt bekannt wurde, die Hamburger Malerin Heike Jacobi - Herzstillstand, nur gut zwei Wochen nach dem 85. Geburtstag ihres Mannes.

Heike Jacobi hatte in ihrer Jugend als Model gearbeitet, 1971 heiratete sie Claus Jacobi, der im Lauf seiner Karriere Chefredakteur von "Spiegel", "Welt am Sonntag", "Wirtschaftswoche", "Welt" und Herausgeber der "Bild"-Zeitung war. Freunde bescheinigten der charmanten Frau ein hinreißendes und wohltuendes Wesen. Mit ihrem Mann verbrachte sie viel gemeinsame Zeit auf Sylt, ihrer geliebten Insel. Aus der Ehe stammt Sohn Sven.

Seit 1974 hatte Heike Jacobi bei Petra Moll am Chiemsee die fast schon vergessene mittelalterliche Technik des Hinterglasmalens erlernt, 1979 bis 1983 besuchte sie die Kunstschule Blankenese. Ihre Werke - Naturmotive, Rosen, norddeutsche Landschaften, Fasane, Leoparden, Falken, vor allem aber Porträts von Zeitgenossen, unter ihnen etwa Gunter Sachs, Vicky Leandros und Berlins Ballettstar Vladimir Malakhov, alles von brillanter Farbigkeit - waren bald sehr gefragt; sie stellte unter anderem in Hamburg, Wien und Berlin aus.

Der österreichische Maler Ernst Fuchs war einer ihrer Fans. Er nannte sie "Meisterin einer verschollenen Kunst" und lobte, dass bei ihr "das Bildnis hinter dem Glas zum Spiegelbild der Seele des porträtierten Wesens" werde. Kritiker rühmten die lebendige Präsenz ihrer Motive, die durch die Transparenz und Zerbrechlichkeit des Glases etwas Schwebendes, Unerreichbares haben.

Neben ihrer Kunst engagierte sich Heike Jacobi hartnäckig und sehr erfolgreich für Hamburger Kinder, die von schwersten Krankheiten gezeichnet waren. Sie holte eine amerikanische Idee nach Deutschland: Gemeinsam mit Freundinnen sorgte sie durch den Verein "Hamburger Wünsche" dafür, dass diese Kinder sich über die Erfüllung ihres größten Wunsches freuen konnten - ob es nun eine Reise, die Begegnung mit einem Star oder ein Musical-Besuch war. Erlebnisse, die oft Mut und Lebenskraft schenkten.

Die Trauerfeier für Heike Jacobi findet am Mittwoch, 1. Februar, um 12 Uhr in der St.-Johannis-Kirche in Eppendorf statt.