Hamburg. Es soll ausdrücklich keine Autobiografie sein. "Wege und Wunder" (Friedrich Wittig Verlag, 12,95 Euro) heißt das neue Buch von Abendblatt-Kolumnist Hinrich C. G. Westphal, in dem er auf 40 Jahre als Theologe und Journalist in der Medienmetropole Hamburg zurückblickt. In anekdotisch geschriebenen Texten erzählt der "PR-Mann Gottes" - wie das Hamburger Abendblatt ihn nannte - von seiner Zeit als Pressepastor der Nordelbischen Kirche, wie er eine Werbekampagne des Nissan-Konzerns stoppte und davon, wie er die Fasten-Aktion "7 Wochen anders leben" und den Kalender "Der andere Advent" erfand und 2001 den ökumenischen Verein "Andere Zeiten" gründete, dessen Chefredakteur er bis 2009 war.

Die 20 Kapitel seines Buches, das er eine Arbeitsbiografie nennt, lesen sich auch als ein augenzwinkerndes und authentisches Bekenntnis seines Glaubens. "Theologie in kleiner Münze zurückzugeben", sagte er bei der Vorstellung seines Buches, sei Motto seiner lebenslangen Mission gewesen. Dabei scheute Westphal, der bei dem Hamburger Theologen Helmut Thielicke studierte, nicht vor Kritik zurück, etwa als bissiger Kommentator kirchlicher Bürokratie und humorloser Kollegen unter dem Pseudonym "Pastorix". Dass er sich weiter einmischen will, macht seine Einschätzung zur neuen Nordkirche deutlich. "Ich bin mehr für missionieren, als für fusionieren."