Er hat die technischen Grenzen der Netzbelastbarkeit erreicht. Immer häufiger müssen Wind- und Solarstromanlagen abgeschaltet werden

Das Einspeisen des unzuverlässigen Wind- und Solarstroms stößt mehr und mehr an seine Grenzen. Bereits heute übersteigt die maximale Leistung der installierten Wind- und Solaranlagen immer häufiger die Nachfrage der Stromkunden. Daher durften 2010, um das Netz nicht zu überlasten, knapp 80 Millionen Kilowattstunden (kWh) nicht eingespeist werden, wie in einer Bundestags-Drucksache (17/7016 vom 19.9.2011) nachzulesen ist. Nach einer Meldung der "Wirtschafts-Woche" vom 24.9.2011 konnten sogar 127 Millionen kWh nicht vom Netz aufgenommen werden.

Trotzdem haben die Anlagenbetreiber diesen Ausfall mit mehr als zehn Millionen Euro vergütet bekommen, wie es die Richtlinien des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) ihnen zusichern. Auch diese Subvention muss der Stromkunde bezahlen. Das trifft besonders die Ärmeren. Daher ist diese Energiepolitik höchst unsozial.

Jede neue Wind- und Solarstromanlage erhöht die nicht verwendungsfähige und daher unbrauchbare Spitzenleistung des EEG-Stroms. Sein größter Nachteil: Er ist nicht plan- und regelbar.

Immer mehr Anlagen müssen immer häufiger abgeschaltet werden. Neue Netzleitungen bringen keine Abhilfe. Würde die Zahl dieser Stromerzeugungsanlagen in den nächsten zehn Jahren verdoppelt, wie von der Regierung vorgesehen, blieben mehr als zehn Prozent des erzeugten Stroms ungenutzt. Trotzdem lässt die Bundesregierung von ihrer Fehlplanung nicht ab.

Die schnell wechselnden Stromleistungen von den allein in Deutschland Tausenden dezentralen Wind- und Solaranlagen führen nämlich zu großen Schwierigkeiten, weil beim Einspeisen die exakte Netzfrequenz notwendig ist. Dazu ist ein stabiles Grundnetz erforderlich, das nur große und synchron geschaltete Generatoren gewährleisten. Um die dauerhaft nötige Grundversorgung mit Strom ("Grundlast") sicherzustellen, sind mindestens zehn große Kraftwerke mit je 1000 Megawatt (MW) Leistung erforderlich. Dies ist wie bei einem großen Orchester. Ohne eine Abstimmung der Instrumente gibt es keine Musik, sondern einen heillosen Krach.

Aber selbst dann, wenn diese Grundlast bereitsteht, gibt es große Schwierigkeiten, das Netz stabil zu halten. In den letzten Wochen hat es immer wieder Berichte über Produktionsstörungen gegeben, weil Steuerungsanlagen auf kurzfristigen Millisekunden-Ausfall oder auf Frequenzstörungen durch den unzuverlässigen Wind- und Solarstrom reagiert haben.

Technisch ist es nach unserer Auffassung nicht möglich, unser Land ausschließlich mit regenerativen Energien zu versorgen. Die Sonne scheint nachts nicht und der Wind weht nicht immer. Dann ist die Leistung dieser Energiequellen null. Auch wenn man die Nennleistung von Wind- und Solaranlagen verdoppelt, hilft das nicht weiter. Denn das Produkt mit dem Faktor null ist immer null.

Zwar soll, wenn die Wind- und Solaranlagen keinen Strom liefern, der Bedarf mit Biogas erzeugt werden. Aber die in Deutschland installierte Leistung für Biostrom-Anlagen lag Ende letzten Jahres bei weniger als fünf Prozent der mittleren Netzleistung. Für diese Bio-Anlagen wurden rund fünf Prozent der nutzbaren Ackerfläche benötigt. Für die restliche Leistung brauchen wir weiter Gas-, Kohle- und Kernkraftwerke. Wir können also auf konventionelle Kraftwerke nicht verzichten.

EEG-Strom hat die technischen Grenzen der Netzbelastbarkeit erreicht. Mehr Anlagen führen zu einer immer geringeren Ausnutzung sowohl der regenerativen Anlagen wie auch der weiter notwendigen Schattenkraftwerke. Die Versorgung wird immer unsicherer und teurer. Ein Industriestaat kann so nicht versorgt werden und so im internationalen Wettbewerb nicht mehr bestehen.

Die nationale Anti-EEG Bewegung ( www.naeb.info ) fordert daher, das EEG sofort abzuschaffen, damit Deutschland auch in Zukunft auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig bleibt und seinen sozialen Standard halten kann. Die handwerklichen und die der Ökoideologie geschuldeten Fehler der Energiepolitik auf nationaler wie auf internationaler Ebene führen zur Deindustrialisierung und zum Sozialabbau. Soll dies die Zukunft von Deutschland sein?