Zweiter Gewalttäter ist ins frühere Altenheim gezogen. 100 Anwohner demonstrieren

Hamburg. Nach dem Sexualstraftäter Hans-Peter W. ist gestern auch der entlassene Sicherungsverwahrte Karsten D. nach Jenfeld gezogen. Der verurteilte Totschläger hatte sich lange dagegen ausgesprochen. In Jenfeld wohnen jetzt beide in einem früheren Altenheim an der Straße Elfsaal und werden ständig von Polizisten überwacht.

Viele Anwohner reagierten empört. Am Abend demonstrierten rund 100 Bürger mit Transparenten gegen die Entscheidung des Senats, den Gewalttätern Wohnungen anzubieten. "Wir haben Angst um unsere Kinder", sagte die Anwohnerin Sonja Aeilts.

Kaum einer wusste zu diesem Zeitpunkt davon, dass außer Hans-Peter W. auch Karsten D. in den Klinkerbau eingezogen war. Jeden Tag wollen die Nachbarn nun demonstrieren, um so die Behörden doch noch zum Einlenken zu bewegen. Der Senat hat jedoch immer wieder betont, dass es keine Alternative zum Standort Jenfeld gebe. Hans-Peter W. und Karsten D. mussten wegen eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Gefängnis entlassen werden. Sie gelten offiziell als freie Männer.

Justizbehördensprecher Sven Billhardt sagte, die Behörde werde den Dialog mit den Anwohnern fortsetzen. Bürger können unter der Telefonnummer 428 43 28 28 ihre Sorgen äußern.