Hamburg. Die SPD-Fraktion hat die geplante "Entflechtung" der Hamburger Verwaltung verteidigt. Die Senatsdrucksache, die die künftige Aufgabenverteilung zwischen Behörden und Bezirken skizziert und über die das Abendblatt berichtet hatte, sei ein wichtiger Schritt zur Konsolidierung des Haushalts. "Eine echte Aufgabenkritik muss aktiv vorangetrieben werden, um Doppelarbeit zwischen Fachbehörden und Bezirken abzubauen", sagte SPD-Haushaltsexperte Jan Quast. "Dies wird dazu beitragen, die personellen Einsparnotwendigkeiten sachgerecht einhalten zu können." Bekanntlich will der Senat jährlich mindestens 250 Beschäftigte abbauen - die Drucksache skizziert, wie das über eine Verlagerung von Aufgaben aus den Behörden hin zu den Bezirken funktionieren soll. Dass dabei auch die Bezahlparkplätze stärker überwacht und mehr Knöllchen verteilt werden sollen, verteidigte SPD-Verkehrsexpertin Martina Koeppen: "Dass der bezirkliche Ordnungsdienst aufgestockt und die Parkraumüberwachung verstärkt wird, war mehr als überfällig."

Die FDP fordert dagegen einen mutigeren Umbau der Verwaltung. "Echte Effizienzgewinne lassen sich nur durch das Verlagern von Personal und Kompetenzen in die Bezirke erzielen", sagte Stadtentwicklungsexperte Kurt Duwe. Er kritisiert außerdem: "Wenn der sowieso schon notorisch unterbesetzte bezirkliche Ordnungsdienst jetzt nur noch Knöllchen schreiben soll, geht das auf Kosten anderer Aufgaben."