Neustadt. Er soll im Alkoholrausch zwei junge Männer lebensgefährlich verletzt haben: Seit Freitag muss sich Jurij M., 52, wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht verantworten. Laut Anklage soll er die Männer bei einem Streit um Zigaretten am S-Bahnhof Wilhelmsburg durch Stiche in den Unterleib so schwer verletzt haben, dass eines der Opfer vermutlich dauerhaft unter einer Teillähmung des linken Beines leiden wird. Nach einem Trinkgelage seien ein Freund und er am S-Bahnhof Valerij S., 20, und Vitalij K., 21, begegnet, sagte der Angeklagte aus. Die beiden hätten sich respektlos verhalten, ein Streit sei entbrannt, und wenig später sei er von den Männern geschlagen worden. Um sich zu verteidigen, habe er mit seinem Messer vor ihnen "herumgefuchtelt", er habe aber niemand absichtlich verletzt. Nachdem er sich Mitte Juli 2011 gestellt hatte, gab Jurij M. gegenüber dem Haftrichter an, er sei in der S-Bahn mit dem Messer in einen der Männer "hineingefallen", als der Zug abrupt bremste. Diese Aussage widerrief er gestern.